Urlauber in Palmas Altstadt auf dem Weg zu ihrer Ferienunterkunft. | P. Lozano

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Die steigenden Verbraucherpreise auf Mallorca machen auch vor der privaten Ferienvermietung nicht Halt. So rechnet die Geschäftsführerin des regionalen Verbandes für touristische Vermietungen (Habtur), María Gibert, mit einem diesjährigen Preisanstieg in der Branche von bis zu sieben Prozent. Grund dafür seien nach Meinung von Gibert vor allem die in den vergangenen Monaten gestiegenen Kosten für Strom, Gas und Heizöl.

Im Vergleich zu anderen touristischen Angeboten wie Hotelunterkünfte, Mietwagen oder auch Flugreisen falle die Verteuerung für private Ferienunterkünfte aber relativ "leicht" aus, sodass sie auch kaum spürbare Auswirkungen auf die Buchungen für den Sommer haben werde. Bereits zu Ostern habe die private Ferienvermietungsbranche die Preissteigerung an die Verbraucher weitergegeben, zu einem vermeintlichen Buchungseinbruch hätte sie aber nicht geführt. Die Auslastung der Unterkünfte lag bei 60 Prozent, was einem im Vergleich zu vorherigen Jahren überdurchschnittlich hohen Prozentsatz entspreche.

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Auch die Buchungsaussichten für den kommenden Sommer beurteilte Gibert als "sehr gut". Sie wies dabei allerdings darauf hin, dass es einen Unterschied zu der Zeit vor der COVID-19-Pandemie gebe, da die Buchungen nicht mehr so weit im Voraus erfolgen würden und außerdem seien die früher sehr strengen Stornierungsrichtlinien flexibler geworden, was es Urlaubern jetzt ebenfalls erleichtere, erst später zu buchen.

Weniger Angebote verfügbar

Gibert machte zudem deutlich, dass das Gesamtangebot an privaten Ferienunterkünften auf Mallorca und den Nachbarinseln in diesem Jahr geringer ausfalle, da mehr illegale Angebote vom Markt genommen wurden. Grund dafür seien die verschärften Kontrollen von Inspektoren der Landesregierung, die im Internet nach Anzeigen von Unterkünften Ausschau hielten, deren Besitzer keine offizielle Genehmigung dafür hätten. Der Tourismusdezernent in Mallorcas Inselrat, Andreu Serra, erklärte in diesem Zusammenhang, dass sein Ziel darin bestehe, die Angebote von illegalen Privat-Ferienunterkünften auf ein Minimum zu reduzieren. Zu diesem Zweck sei unter anderem die Zahl von Inspektoren in diesem Jahren von 16 auf 21 erhöht worden.

Die private Ferienvermietung hat sich in den vergangenen Jahren für viele Gemeinden auf Mallorca zu einer wichtigen Einnahmequelle entwickelt. Gerade in ländlichen Kommunen machen Privatunterkünfte bereits mehr als 20 Prozent aller Ferienunterkünfte aus. Dies ist der Fall in Búger (26,9 Prozent), Ariany (25,1) und Pollença (22,9) wie aus den jüngsten Daten des Nationalen Instituts für Statistik (INE) hervorgeht.