Leicht abgelegen im Bereich der alten Stallungen sind deshalb die neuen Unterkünfte entstanden, die luxuriösesten, die das Haus zu bieten hat. „Wer nicht zu Fuß durch den Park ins Hauptgebäude gehen möchte, wird von uns persönlich in einem Golf-Car abgeholt”, so Andersen weiter. Für Familien mit besonders großem Geldbeutel lassen sich die einzelnen Zimmer sogar in Doppelsuiten umwandeln, „Doppelpool” natürlich inbegriffen.
Und die Edel-Herberge im Insel-Südwesten ist längst nicht das einzige Haus auf Mallorca, das verstärkt auf eine zahlungsfähige Klientel setzt und entsprechend neu, um- oder anbaut. So eröffnete unlängst nahe Montuïri das Luxushotel Finca Serena, das auf mehr als 40 Hektar Land nicht nur verschiedene Weinsorten anbaut, sondern auch betuchten Gästen große, edel eingerichtete Zimmer und Suiten bietet und das Ganze mit einem Spa-Bereich und einem großzügig gestalteten Außenpool abrundet. Mit dem Slogan „Find your serenity” – „Finde Deine Gelassenheit” – werben die Macher betont „gechillt” für eine Art Luxus, der – ganz dem Zeitgeist entsprechend – in lässiger Eco-friendly-Manier daherkommt, aber durchaus seinen Preis hat. Die Finca Serena zeigt, dass sich auf der Insel insbesondere der Trend, Luxus-Herbergen auf dem Lande zu eröffnen, fortsetzt.
Bereits im April ging mit dem Landgut „Es Riquers” das erste „Joan-Bennàssar-Collection”-Haus an den Start. Es befindet sich nahe Porreres. Die einstige Finca ist während ihrer Renovierung von der Interior-Designerin Raquel Gómez und dem Architekten Mateo Palmer umgestaltet worden und beherbergt eine Sammlung der Werke des Künstlers Bennàssar.
Ebenfalls komplett umgestaltet wurde während des Winters das Hotel ICON Valparaíso in der Cala Murada. Sämtliche der 52 Zimmer dort verfügen über eine private Terrasse, der Pool-Bereich über eine Chill-out-Zone. Farben und Materialien sollen an die Natur der Insel erinnern. Es handelt sich um das sechste Haus der ICON-Gruppe auf Mallorca.
Es wird deutlich, dass viele Häuser versuchen, eine Brücke zwischen hochpreisigen Produkten und mallorquinischem Stil zu schlagen und, egal ob durch Kunst, Architektur oder die Nutzung ehemaliger landwirtschaftlicher Bauten, ihr Produkt sanft in die Inselwelt einzubetten.
Und selbst an der Playa de Palma, wo man bis vor einigen Jahren nicht einmal ansatzweise Luxus vermutete, hält dieser nun weiter Einzug. Selbst ein Vier-Sterne-Haus wie das Riu Playa Park, das in diesem Frühjahr nach Abriss und Neuaufbau wiedereröffnete, verfügt nun über Poolsuiten – und zwar ganze 17 an der Zahl. Man muss sich eben immer neu erfinden ...
(aus MM 20/2019)
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