Die Anzahl der privaten Ferienvermietungen auf den Mallorca und seinen Schwesterinseln hat sich in den vergangenen zwei Jahren verdreifacht. Schuld daran ist unter anderem das Erstarken von Internetportalen wie "airbnb.es", die die Vermarktung der Ferienunterkünfte deutlich vereinfachen. Die Balearen-Regierung will nun die Kontrollmaßnahmen verschärfen.
Wie die spanische Tageszeitung Ultima Hora berichtet, müssen die Besitzer der von Touristen genutzten Immobilien in Zukunft die Polizei ständig über jeden Gästewechsel in ihren Räumlichkeiten auf dem Laufenden halten ? falls täglich Gäste ein- und auschecken, muss täglich Bericht erstattet werden. Dies betrifft sowohl Chalets als auch Ferienhäuser und -wohnungen. Diese neue Regelung soll in die Änderung des Tourismusgesetzes einfließen, das voraussichtlich in den kommenden Monaten verabschiedet wird.
Durch eine solche Maßnahme soll der Ferienvermietungsmarkt besser kontrolliert werden, sagt die Leiterin der Tourismusbehörde Pilar Carbonell. Derzeit sind allein auf Mallorca 9279 Immobilien für die touristische Ferienvermietung registriert, die Dunkelziffer dürfte aber deutlich darüber liegen: Allein über die sechs größten Online-Vermittlungsportale wurden für August dieses Jahres 77.823 Immobilien angeboten. Dass dies möglich ist, liegt unter anderem an einer Gesetzeslücke, die durch die Gesetzesänderungen beseitigt werden soll.
"Die Besitzer oder Betreiber der Wohnungen müssen bald genauso Bericht erstatten, wie es in Hotels und angemeldeten Apartments ohnehin bereits der Fall ist. Es geht um Kontrolle und Sicherheit", so Carbonell. Die derzeitige Gesetzeslage begünstigt Steuerhinterziehung und Invasionen von privaten Wohnanlagen, in denen sich andere Bewohner durch die Touristen gestört fühlen.
Durch die nichtregulierte Vermietung seien auch die Preise vieler Unterkünfte stark angestiegen. Wettbewerbsverzerrung und Nachteile für die Hotellerie und herkömmliche Unterkünfte sind die Folge. (somo)
3 Kommentare
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Finde ich gut. Hoffentlich schreckt das ab, schwarz und ohne Genehmigung zu vermieten. Bevor ich auf das Festland zog, habe ich auf Mallorca in zwei Urbanisationen gewohnt in denen offiziell die Ferienvermietung verboten war. Leider hielten sich einige Eigentümer nicht daran und die Hausverwaltung hielt auch die Hand auf und schwieg :-) . Resultat: Von Mai bis September über und neben mir wöchentlich wechselnde dauerbesoffene Engländer, denen Alles schxxxxxegal war. Diese luden natürlich auch regelmässig Freunde ein, die dann zu zehnt & mehr den Pool mit Ihren Luftmatratzen belagerten etc.pp. Das habe ich danach auf dem Festland nicht erlebt, aber da gibt es ja noch viele Unterschiede.
Ups! Ist Malle jetzt auch in der EU angekommen?! Gästemeldungen gibt es - so weit ich weiß - in allen "entwickelten" EU-Staaten.
So etwas ähnliches gab es vor Jahren mal für Tauchbasen, die ihre Gäste bei der (uninteressierten) Obrigkeit (be)nennen mussten. ABER, und bei allem Verständnis, WER soll die dann einsetztende Datenflut sichten und bearbeiten? WER soll/kann denn ggf. sehr zeitnah reagieren? Das scheint mir wieder mal näher einem Gedankenfurz als realisierbaren Bestrebungen zu sein. Böse Buben wird man dadurch nur durch einen großen Zufall finden.