Juan Carlos Alía (im Vordergrund) und Raimundo Alabern (neben ihm) während der Gerichtsverhandlung. | Miquel Àngel Cañellas

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Der Prozess um Korruption im ehemaligen balearischen Tourismusamt Ibatur ist am Montag mit der Verurteilung zweier früherer Direktoren, Juan Carlos Alía und Raimundo Alabern, zu Ende gegangen. Die beiden Ex-Funktionäre erhielten jeweils eine Strafe von 14 Monaten Haft. Das Strafmaß wird nicht gegen eine Geldzahlung ausgesetzt, berichtete die spanische Tageszeitung Ultima Hora unter Berufung auf Nachrichtenagenturen. Das bedeutet, die beiden Verurteilten müssen ins Gefängnis.

Alía und Alabern wurden für schuldig befunden, öffentliche Mittel für Aufträge an befreundete Unternehmen vergeben zu haben ohne die rechtlichen Ausschreibungsverfahren einzuhalten. Dazu strichen sie illegale Kommissionen von bis zu vier Prozent ein. Die Gesamtsumme an Kommissionen betrug mehr als 50.000 Euro. Ursprünglich hatten den Angeklagten hohe Haftstrafen von bis zu zehn Jahren gedroht.

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Insbesondere Juan Carlos Alía, der gut Deutsch spricht, war für Tourismusunternehmen aus dem Ausland ein gesuchter Ansprechpartner. Er hatte seinen Posten als Ibatur-Chef im Jahre 2004 im Zuge des Skandals um den Moskauer Nachtclub "Rasputin" räumen müssen, wurde aber anschließend von Ibatur als Berater unter Vertrag genommen. Auf Alía folgte bis 2007 Alabern.

Publik wurden die Korruptionsfälle bei Ibatur im Jahre 2010. Die sozialistische Balearen-Regierung löste das Amt auf und vergab die Funktionen an die balearische Tourismus-Agentur ATB.