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"Die Torte ist fertig, es fehlt nur noch die letzte Dekoration", sagt John Beveridge. Oder, um es in den Worten von Carmen Peñas zu sagen: "Das Kind ist noch nicht geboren, aber bald." Sie beide sprechen über das Park Hyatt Resort, das in den vergangenen Jahren am Hügel des Höhenzuges von Canyamel im Nordosten von Mallorca entstanden ist. Beveridge ist der Direktor, Peñas die Marketing-Chefin des 100-Millionen-Euro-Projekts.

An die Anfänge können – oder wollen – sich die beiden nicht erinnern. Jahrelang hatte es immer wieder Proteste von Naturschützern gegeben, die das riesige Bauvorhaben der Grupo Cap Vermell in der zuvor unberührten Landschaft verhindern wollten. Doch Peñas und Beveridge schauen lieber nach vorn. "Ganz bald ist hier alles perfekt", sagt Beve-ridge freundlich, aber bestimmt und deutet auf den "Dorfplatz", der inmitten der Hotelanlage gebaut wurde. Olivenbäume und Lavendel stehen hier, der Boden ist aus Sandstein gefertigt, so, wie alle angrenzenden Gebäude. "Es ist einem mallorquinischen Dorf nachempfunden", erklärt Beveridge und hat recht: Tatsächlich erinnern die höchstens drei Stockwerke hohen Komplexe mit ihren Fensterläden, den hellen Natursteinwänden und blassroten Dächern sowie die kleinen Gassen und Treppen, die sich durch die Anlage ziehen, an hiesige Inseldörfer. Sogar ein kleiner "Kirchturm" prangt in der Nähe des Platzes.

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Noch wuseln Arbeiter mit gelben Warnwesten über das Gelände, tragen nagelneue Möbel, bringen letzte Lampen an, kümmern sich um den Feinschliff der Grünflächen. Die dunklen Holzschränke in der ansonsten hellen Rezeption sind noch unbefüllt, die großen Lampen im Ballsaal und die Bilder in den Zimmern abgehängt und die Bildschirme in den Konferenzräumen mit schützender Plastikfolie bedeckt. Doch der Luxus ist – trotz des bodenständig-mediterranen Stils – schon spürbar. "Es ist das erste Park Hyatt Resort in ganz Europa und optisch einzigartig", so Beveridge.

Schon bald werden hier Wohlhabende aus aller Welt für 300 bis 1100 Euro pro Nacht (abhängig von der Jahreszeit) unterkommen, ganz nach dem Motto: "Home away from home" – Weg von zu Hause wie zu Hause fühlen. 126 Doppelzimmer à 50 Quadratmeter, 14 doppelt so große Suiten und zwei 150 Quadratmeter umfassende Präsidentensuiten warten auf die Besucher. "Familien, große Gesellschaften, Einzelpersonen, Golfer, Radfahrer, Unternehmensgruppen - hier ist jeder gern gesehen", so Beveridge. Und an alle sei gedacht: Es gibt einen eigenen Fahrradkeller inklusive Reparaturwerkstatt, ansprechende Konferenzräume, Whirlpools, einen Kinderpool und in dem großen Spa-Bereich sogar spezielle Massagen für Radfahrer. "Mallorca hat das ganze Jahr über Potenzial", ist sich Beveridge sicher. Er hat keine Sorge, dass in den vier Restaurants, die in die Anlage integriert sind, Leere herrschen wird. "Schon jetzt liegen viele Zimmerreservierungen vor und die Lokale und der Spa-Bereich werden auch für Menschen von außerhalb öffnen." Man sieht Peñas und Beveridge an ihren erwartungsfreudigen Gesichtern an, dass sie auf der Zielgeraden sind. Ende April ist das Soft-Opening, am 1. Juni beginnt der eigentliche Betrieb. "Bis dahin sind auch die Sahnehäubchen fertig."

(aus MM 15/2016)