Die äußeren Bauarbeiten an Palmas Kongresspalast sollen bis zum Sommer beendet sein. | Foto: Joan Torres

TW
0

Der mallorquinische Hotelkonzern Barceló ist am Freitag nach gewonnenem Auschreibungswettbewerb zum Betreiber des künftigen Kongresspalastes von Palma de Mallorca ernannt worden. Barceló schlug damit den Konkurrenten Melià in dem Rennen um die Vergabe.

Die öffentliche Kongress-Gesellschaft, die zu gleichen Teilen von der Balearen-Regierung und der Stadt Palma getragen wird, vergab nach Auswertung der Angebote der beiden Kandidaten unter Berücksichtigung eines ausgeklügelten Punkteverfahrens, bei dem Melià auf 85 von 100 möglichen Punkten kam, den Betrieb des Kongresspalastes an Barceló (88,4 Punkte). Die Briefumschläge der beiden Bewerber mit den konkreten Kauf- und Mietangeboten waren am Freitagmorgen unter notarieller Aufsicht geöffnet worden.

Meliá hatte sich in seinem Angebot verpflichtet, für das Tagungszentrum eine jährliche Miete von 1,337 Millionen Euro zu zahlen, samt einem einmaligen Vorschuss von vier Millionen Euro sowie 5,1 Prozent der jährlichen Einnahmen. Für das angegliederte Tagungshotel, das vom Kandidaten gekauft werden muss, bot Meliá 60 Millionen Euro.

Ähnliche Nachrichten

Das Angebot des mallorquinischen Hotelkonzers Barceló sah vor: Eine jährliche Miete des Kongresszentrum für 1,750 Millionen Euro, ohne Vorschusszahlung, sowie 5 Prozent der Einnahmen. Für den Kauf des Tagungshotels bot Barceló 40,5 Millionen Euro. Der Kaufpreis zählte allerdings in dem Punktesystem nur 15 Prozent.

Die öffentliche Kongressgesellschaft war seit Jahren auf der Suche nach einem Betreiber für den Kongresspalast samt Hotel. Der jetzt erfolgreich zu Ende gebrachte Vergabewettbewerb war bereits der vierte seiner Art gewesen. Bei früheren Wettbewerben mit anderen Konditionen hatte sich einmal kein einziger Bewerber gemeldet, ein anderes Mal hatte der US-Hotelkonzern Hilton Interesse signalisiert, ohne dass es letztlich zur Vergabe kam.

Barceló wird mit dem Kauf des Tagungshotels zum Eigentümer des angegliederten Übernachtungsbetriebes. Für das Tagungszentrum selbst beinhaltet das Mieten des Kongressgebäudes auch eine spätere Kaufoption, falls sich die Gruppe in den kommenden Jahren dazu entschließen sollte.

Der Bau des nahezu vollendeten Kongresspalastes – Tagungszentrum und Tagungshotel – hat insgesamt 120 Millionen Euro gekostet. Die Eröffnung ist für Anfang 2016 vorgesehen. Die Stadt Palma verspricht sich reichlich Einnahmen durch den künftigen Kongresstourismus für Handel, Gastronomie und weitere touristische Dienstleistungen.