Juli 2015. Das ist der neue Termin, den Balearen-Regierung und Stadtverwaltung für die Fertigstellung des Kongresspalastes in Palma anstreben. Nach zweijährigem Stillstand wurden die Arbeiten an dem Mammutprojekt am Montag wieder aufgenommen. Nach wie vor ungeklärt ist, wer den Komplex einmal betreiben soll.
Voraussetzung für den Weiterbau war die Aufnahme eines Kredits durch die Balearen-Regierung in Höhe von 36 Millionen Euro. Ministerpräsident José Ramón Bauzá betonte, dass es sich nicht um einen verlorenen Zuschuss handle, sondern das Geld durch Betrieb oder Verkauf von Kongresspalast beziehungsweise Hotel wieder hereinkommen werde.
Viel anderes als der Weiterbau blieb der öffentlichen Hand auch nicht übrig, da bereits 80 Millionen Euro verbaut worden sind. Zu den Ausgaben für die Fertigstellung kommen voraussichtlich noch Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe an das Bauunternehmen wegen der Unterbrechung.
Gegen die Vollendung des von der Tourismuswirtschaft nach wie vor sehnlichst erwarteten Baus ist nur das linksgrüne Bündnis Més: "Das ist ein trauriger Tag für Palma und die Bürger der Balearen. Der Kongresspalast wird mehr als 126 Millionen Euro aus öffentlichen Kassen verschlingen, Geld, das nicht in Bildung, Gesundheit und Sozialhilfe investiert werden kann."
Am Montag gingen zunächst 30 Arbeiter zu Werke, um die Baustelle sicher zu machen und eine Schadensbilanz vorzunehmen. Nach dem ersten Check hieß es, dass sich der Rohbau in gutem Zustand befinde. In wenigen Wochen sollen die Arbeiten wieder auf vollen Touren laufen und bis zu 250 Mitarbeiter damit beschäftigt sein, den neuen Fertigstellungstermin zu halten: Juli 2015.
CHRONOLOGIE
September 2004
Balearen-Regierung und Stadt Palma gründen das öffentliche Unternehmen Palau de Congressos SA.
Juni 2005
Mit der Planung des Projektes wird der spanische Architekt Francisco Mangado beauftragt.
Februar 2007
Ein Firmenkonsortium, angeführt von der Hotelgruppe Barceló, wird mit Bau und Betrieb beauftragt.
April 2008
Die Bauarbeiten beginnen – wegen Grundstücksproblemen mit einem Jahr Verspätung.
Mai 2009
Die Barceló-Gruppe zieht sich zurück. Das Projekt sei mit den veranschlagten Mitteln nicht zur realisieren.
Juni 2011
Die Baufirma Acciona stoppt zum ersten Mal die Arbeiten, weil Zahlungen ausstünden. Im September geht’s weiter.
April 2012
Die Ausschreibung für einen neuen Betreiber schlägt fehl. Dasselbe gilt für Wettbewerbe im Juli 2012 und Oktober 2013.
Juli 2012
Die Bauarbeiten werden eingestellt, weil Rathaus und Govern kein Geld mehr haben, um die Baufirma zu zahlen.
Juli 2014
Nach einer Kreditaufnahme gehen die Bauarbeiten weiter.
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