Es regt sich was: Die ersten Arbeiter müssen die Baustelle zunächst wieder sicher machen. | Foto: Teresa Ayuga

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Juli 2015. Das ist der neue Termin, den Balearen-Regierung und Stadtverwaltung für die Fertigstellung des Kongresspalastes in Palma anstreben. Nach zweijährigem Stillstand wurden die Arbeiten an dem Mammutprojekt am Montag wieder aufgenommen. Nach wie vor ungeklärt ist, wer den Komplex einmal betreiben soll.

Voraussetzung für den Weiterbau war die Aufnahme eines Kredits durch die Balearen-Regierung in Höhe von 36 Millionen Euro. Ministerpräsident José Ramón Bauzá betonte, dass es sich nicht um einen verlorenen Zuschuss handle, sondern das Geld durch Betrieb oder Verkauf von Kongresspalast beziehungsweise Hotel wieder hereinkommen werde.

Viel anderes als der Weiterbau blieb der öffentlichen Hand auch nicht übrig, da bereits 80 Millionen Euro verbaut worden sind. Zu den Ausgaben für die Fertigstellung kommen voraussichtlich noch Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe an das Bauunternehmen wegen der Unterbrechung.

Gegen die Vollendung des von der Tourismuswirtschaft nach wie vor sehnlichst erwarteten Baus ist nur das linksgrüne Bündnis Més: "Das ist ein trauriger Tag für Palma und die Bürger der Balearen. Der Kongresspalast wird mehr als 126 Millionen Euro aus öffentlichen Kassen verschlingen, Geld, das nicht in Bildung, Gesundheit und Sozialhilfe investiert werden kann."

Am Montag gingen zunächst 30 Arbeiter zu Werke, um die Baustelle sicher zu machen und eine Schadensbilanz vorzunehmen. Nach dem ersten Check hieß es, dass sich der Rohbau in gutem Zustand befinde. In wenigen Wochen sollen die Arbeiten wieder auf vollen Touren laufen und bis zu 250 Mitarbeiter damit beschäftigt sein, den neuen Fertigstellungstermin zu halten: Juli 2015.

CHRONOLOGIE

September 2004
Balearen-Regierung und Stadt Palma gründen das öffentliche Unternehmen Palau de Congressos SA.

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Juli 2014
Nach einer Kreditaufnahme gehen die Bauarbeiten weiter.

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