Damit ist Palma nicht allein: Auch viele Automaten in deutschen Parkhäusern oder an ÖPNV-Haltestellen verweigern weiterhin die Annahme; bei der Deutschen Bahn dauerte es Wochen, bis die Situation bereinigt war. Und das, obwohl die Europäische Zentralbank bereits 2011 erstmals auf die Umstellung hingewiesen hatte.
Doch damit nicht genug: "Wenn die Scheine abgegriffen sind, müssen die Automaten noch mal angepasst werden", sagt Gerhard Trost-Heutmekers, Geschäftsführer des Bundesverbandes Parken. Je nach Gerätetyp sei das Problem nicht mit einem Software-Update lösbar, sondern nur mit einem Austausch des Geldprüfers für einen vierstelligen Betrag. Die gleiche Prozedur ist bis 2020 zudem jährlich aufs Neue fällig, da die neuen Scheine in Jahresschritten eingeführt werden. Als Nächstes sind 2014 die Zehner dran, was kleine Automatenfirmen offenbar abwarten wollen, um Kosten zu sparen. Der Nutzen der neuen Scheine wie Fälschungssicherheit, Hi-Tech-Wassserzeichen und Hologramme oder ein frisches Design mit Leuchtfarben geraten ob des Automaten-Chaos somit fast etwas in den Hintergrund.
Einen Vorteil haben die Fünfer aber bestimmt, denn anders als bei größeren Stückelungen tragen sie nun keine nationalen Kennzeichen mehr. Was viele nicht wissen: Auf den Euro-Banknoten kann man am Anfangsbuchstaben der Seriennummer erkennen, welche Notenbank sie in Auftrag gegeben hat. "X" steht dabei zum Beispiel für Deutschland, "V" für Spanien und "Y" für Griechenland - einzig und allein Luxemburg verzichtete bisher auf dieses Privileg.
Auf dem Höhepunkt der Euro-Krise führte das laut Wirtschaftsmedien angeblich dazu, dass sich manch verängstigter Bankkunde in Deutschland nur noch Scheine mit "X" auszahlen lassen ließ und solche mit "Y" schnell wieder loswerden wollte, obwohl die Einlösung in ganz Europa gesetzlich garantiert ist. Ob solche Fälle auch auf der Insel bekannt wurden, dazu gibt es von den Banken keinen Kommentar. Fest steht aber, dass die Zweifel in Zukunft keinerlei Grundlage mehr haben. Denn statt Länderkennzeichen gibt es jetzt nur noch einen Druckereicode: Der handliche Fünfer wird zentral für den Euro-Raum in Frankreich, Spanien, Italien, Österreich und Griechenland hergestellt. Ein echter Europäer also.
Und auch beim Design scheint man sich in der EU einig zu sein. Die neue Euro-Serie wurde vom gleichen Grafiker gestaltet wie die letzten D-Mark-Scheine und auch die Peseten-Banknoten vor 2002. Den Auftrag bekam jeweils der 1945 in Leonberg geborene Gestalter Reinhold Gerstetter. Er löst den Österreicher Robert Kalinka ab, der bei der ersten Euro-Serie den Künstlerwettbewerb gewonnen hatte.
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