Die Zentrale des Globalia-Konzerns in Llucmajor. Das Foto bei der Einweihnung 1999. | Foto: Alejandro Sepúlveda

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Drei Global Player aus Mallorca haben sich einen spannungsreichen Übernahmekrimi geliefert und nebenbei einen den größten Touristikkonzerne der Welt auf den Weg gebracht: Globalia übernimmt überraschend Orizonia, Barceló geht trotz Vorvertrag leer aus.

Die Tageszeitung "Ultima Hora" spricht in ihrer Montagsausgabe von der größten Übernahme, dies es je im spanischen Tourismus gegeben hat. Der Touristikkonzern Globalia mit Sitz in Llucmajor auf Mallorca verpflichtet sich, die Aktien des Orizonia-Konzerns für 60 Millionen Euro zu 100 Prozent zu kaufen.

Globalia bietet damit 20 Millionen Euro mehr als der mallorquinische Hotelkonzern Barceló. Dieser hatte erst vergangene Woche bekannt gegeben, den Reisebürokonzern Orizonia (mit Sitz in Palmas Gewerbegebiet Parc Bit) für 40 Millionen Euro zu erwerben.

Nun haben aber Teile der Aktionäre von Orizonia den Deal mit Barceló abgelehnt und sich für den Verkauf an Globalia entschieden; vorbehaltlich der Zustimmung der spanischen Wettbewerbsbehörden.

Ein Zusammengehen von Globalia und Orizonia würde rein rechnerisch einen Konzern mit knapp sechs Milliarden Euro Umsatz schaffen (Globalia erlöste im Vorjahr 3,02 Milliarden Euro, Orizonia 2,35 Milliarden Euro). Die Zahl der Mitarbeiter würde auf 30.000 steigen, davon allein 25.000 bei Globalia.

Globalia ist unter anderem Mutterkonzern der Airline Air Europa (42 Maschinen) sowie der Be Live Hotels (38 Häuser), Orizonia betreibt die Fluggesellschaft Orbest (neun Maschinen) sowie die Luabay-Hotels (elf Häuser).

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Im Vertrieb besitzt Orizonia 950 Reisebüros in Spanien und Portugal, der Globalia-Konzern kommt über seine Töchter (unter anderem Viajes Halcón, Viajes Ecuador) auf 1500 Büros.

Orizonia steht nach Angaben von "Ultima Hora" bei seinen Gläubigern mit rund 600 Millionen Euro in der Kreide. Die meisten Aktienanteile halten der Risikofonds Carlyle (55 Prozent) und die Banco Santander (36).

Die Präsidenten von Globalia und Orizonia, Juan José Hidalgo und Fernando Conte, bezeichneten die geplante Übernahme in einer gemeinsamen Erklärung als "Zukunftsgarantie für eine Branche, die derzeit die größten Veränderungen ihrer Geschichte erlebt".