Die Lederwaren-Burg in Algaida soll verkauft werden. | Foto: Joan Socies

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Seit einem halben Jahrhundert hat die stilisierte Burg in Algaida an der Hauptstraße Palma-Manacor Hundertttausende von Touristen einen Stopp einlegen lassen, um dort Lederwaren und Souvenirs einzukaufen. Nun ist das Ca N'Alorda genannte Schloss dicht und soll verkauft werden.

Das Gebäude war in den 1960er Jahren errichtet worden, im Stile einer mittelalterlichen Burg. Es liegt direkt an der Landstraße, auf der die Touristenbusse von Palma aus zu den Drachenhöhlen von Porto Cristo unterwegs sind. Im Sommer reihten sich die Busse auf dem Hof aneinander.

Die Eigentümer hatten den Verkaufstempel für Lederwaren in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer zweiten Burg errichten lassen: Dem Schloss der Glasbläserei Gordiola. Die beiden Castillos sind stets ein Blickfang für alle, die auf der Straße unterwegs sind. Die Burg von Can Gordiola enthält auch ein Glaswaren-Museum

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Doch mit dem Ausbau der ehemaligen Landstraße vor einigen Jahren zu einer Autobahn-ähnlichen Verbindung sind die Zugänge insbesondere zum Lederschloss nicht mehr so unkompliziert wie früher. Einem Bericht der spanischen Tageszeitung "Ultima Hora" zufolge ist der Lederwarenverkauf vor mehreren Tagen eingestellt worden. Nun wurde an der Burgmauer auch ein "Se vende"-Verkaufsschild angebracht.

Der Eigentümer von Ca N'Alorda wollte auf Nachfrage des Blattes keine Stellungnahme zu dem angstrebten Besitzerwechsel abgeben. Mit der Schließung der Lederburg verliert Algaida eine traditionsreiche Sehenswürdigkeit.

"Das ist aber sehr schade", sagte eine deutsche Residentin in Algaida in einer ersten Reaktion auf die Nachricht. In Ca N'Alorda seien nicht nur Schuhe, Handschuhe, Taschen, Geldbörsen und Bekleidung aus Leder verkauft worden, sondern auch eine Vielzahl weiterer typischer Mallorca-Souvenirs. "Und das zu vernünftigen Preisen." So habe sie dort stets brauchbare Geschenke für Freunde und Bekannte in Deutschland finden können.