Die Geschichte dieses epischen Kampfes wurde 2006 von Hollywood in den Film "300" gegossen, mit Gerard Butler als schreiendem Muskelberg Leonidas. Zeitlupe, aufgemalte Sixpacks und übermenschliche Kampfkünste machten den Film zum popkulturellen Denkmal für Krieg und Wahnsinn. Und genau dieses Gefühl der heroischen Selbstaufopferung – minus die tödlichen Konsequenzen – wird jedes Jahr beim Spartan Race auf Mallorca wiederbelebt.
Auch das Szenario hat sich gegenüber früher etwas gewandelt. Statt Thermopylen: Eine Insel. Statt 300 Spartanern: Mehr als 4000 freiwillige "Masochisten" aus ganz Europa. Doch die Mission bleibt die gleiche: Leiden mit Stil. Beim Spartan Race am 15. und 16. März verwandelt sich das Truppenübungsgelände von Palmas Kaserne Jaime II in eine Schlammpackung der besonderen Art. Rund 40 Prozent der Teilnehmer reisen aus dem Ausland an, um sich durch Matsch zu kämpfen, Wände hochzukeuchen oder Speere gegen Holzpfosten-Perser zu werfen. Vor allem die „Beast“-Kategorie – 21 Kilometer, 36 Hindernisse, 1000 Meter Höhenunterschied – verspricht ein Fitnessstudio für echte Lebensmüde zu werden.
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Das Event beginnt, wie es sich gehört: mit einem lautstarken "Aroo! Aroo! Aroo!", das ein bisschen so klingt, als würde eine Horde voll motivierter Wölfe zum Friseur gehen. Dann startet der Spaß. Mauern wollen erklommen, Stacheldraht will unterkrochen, Seile wollen erklommen werden – oft mit einer Eleganz, die an frisch geworfene Teigklumpen erinnert. Wer scheitert, muss Burpees machen, die offizielle Währung des Spartan-Race-Versagens. Burpees sind eine Ganzkörperstrafe, bestehend aus einer Kombination aus Kniebeuge, Liegestütz und Sprung – eine perfekte Mischung aus Qual und Verzweiflung. Wer einmal in Serie welche gemacht hat, weiß: Der Boden ist nicht dein Feind, sondern deine letzte Hoffnung auf Erlösung.
Doch nicht nur die Elite der Schmerzliebhaber ist dabei. Die kürzeren Kategorien „Sprint“ (5 km, 20 Hindernisse) und "Super" (10 km, 25 Hindernisse) geben auch weniger Waghalsigen die Gelegenheit, sich in den Wahnsinn zu stürzen. Sogar Kinder dürfen sich beim „Spartan Kids“ daran versuchen, den Schlammgraben als Art Fitness-Spielplatz auszuprobieren.
Eine Premiere macht das diesjährige Event besonders: Erstmals findet ein Spartan Race nach den Regeln der OCRA Spanien (National Association of Obstacle Races) statt. „Das ist ein großer Schritt für die Sportart. Hindernisläufe werden olympisch – wir sind bereits im Verband für Modernen Fünfkampf integriert“, sagt Ángel Sanz, Leiter von Spartan in Spanien.
Schweiß, Dreck und Demütigung – das Spartan Race auf Mallorca ist kein Wellnessurlaub, sondern eine echte Bewährungsprobe für Körper, Geist und den eigenen Stolz. Wer ins Ziel kommt, hat nicht nur sämtliche Hindernisse, sondern vor allem sich selbst überwunden. Und wer aufgibt? Nun ja, der hat wenigstens eine glaubwürdige Ausrede, wenn er am nächsten Tag wegen Muskelkater nicht zur Arbeit erscheint.
Info: Spartan Race 15. bis 16. März in Palma. Startgebühren: „Kids Race”: 30 Euro; „Sprint 5 K”: 99 Euro; „Super 10 K”: 109,99 Euro; „Beast 21 K” 169,99 Euro. Weitere Info und Anmeldung unter es.spartan.com
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