From our Academy to the World”, twitterte Mallorcas Inselklub Real vergangene Woche mit ordentlich Stolz im Ton. Kein Wunder, denn kurz davor war es bei der Fifa-WM in Katar zu einem historischen Ereignis gekommen: Erstmals in der fast 100-jährigen WM-Geschichte erzielte ein Mallorquiner ein Tor für die spanische Nationalmannschaft. Sein Name: Marco Asensio Willemsen.
Geboren 1996 in Palma als Sohn eines Basken und einer Niederländerin, debütierte er 2012 – damals 16-jährig – in der zweiten Mannschaft von Real Mallorca. Nur ein Jahr später absolvierte er das erste Spiel für das A-Team der Inselkicker bei der 1:3-Niederlage gegen Huelva – damals noch in den Niederungen der zweiten spanischen Liga. Zur Saison 2015/16 wechselte Asensio in die Primera División zu Real Madrid. Er unterschrieb im Dezember 2014 einen Vertrag mit einer Laufzeit bis 2021. Noch vor Beginn der Spielzeit wurde er im August 2015 bis Saison-Ende an den Ligakonkurrenten Espanyol Barcelona verliehen, kehrte dann im Folgesommer zu Real Madrid zurück, wo er erstmals Teil des „Weißen Balletts” wurde und wo bis heute 160 Spiele und 28 Tore auf seinem Konto stehen.
Seine Karriere in der Nationalmannschaft begann 2014 im U19-Team. Ein Jahr später nahm er mit der Mannschaft an der U19-Europameisterschaft in Griechenland teil. Mit seinen zwei Toren im Halbfinalspiel gegen Frankreich hatte er maßgeblichen Anteil am Finaleinzug und belegte den zweiten Platz der Torschützenliste. Nach einem 2:0-Triumph im Finale gegen Russland wurde Asensio mit dem Golden Player Award als bester Spieler des Turniers geehrt. 2016 schließlich lief der kräftige Zehner bei der Partie gegen Bosnien-Herzegowina erstmals für die erste Mannschaft der „Roja” auf. 2018 wurde er vom damaligen Nationaltrainer Julen Lopetegui in den spanischen Kader für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland berufen. Im Turnier wurde er dreimal eingesetzt und scheiterte mit seiner Mannschaft im Achtelfinale an Russland im Elfmeterschießen.
Die Europameisterschaft 2021 musste der Frauenschwarm, der zusammen mit seiner Freundin Sandra Garal und zwei Hunden in einer Luxusvilla in Madrid lebt und als Familienmensch gilt, vom heimischen Sofa aus verfolgen, genau wie fast alle seine Teamkollegen der „Königlichen”, die es wegen Verletzungen oder allgemeiner Leistungsschwäche nicht in den Nationalkader geschafft hatten.
Ganz anders in diesem Jahr! Bereits im spanischen Auftaktspiel gegen Costa Rica gelang Asensio beim 7:0-Sieg eben genau das, was noch keinem Mallorquiner bisher gelungen war: Ein WM-Tor für die „Selección”. Und auch wenn der Palmesaner im Folgespiel gegen die deutsche Elf (1:1) eher blass blieb und in der 66. Minute ausgewechselt wurde, wird er auf der Insel dennoch wie ein Volksheld gefeiert. Wahrscheinlich wird Asensio auch im Gruppenfinale an diesem Donnerstag gegen Japan (Anpfiff: 20 Uhr MEZ) wieder in der Startelf der „Roja” stehen. Vor allem die deutschen Fans dürften dann auf eine starke Leistung und das ein oder andere Tor des Mallorquiners hoffen. Denn wenn Spanien gegen Japan gewinnt, zieht auch die DFB-Elf mit einem Sieg über Costa Rica sicher ins Achtelfinale des Turniers ein. Doch auch den muss das Flick-Team erst mal einfahren. Schade, dass es keinen Asensio hat ...
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