Wenn heute Abend um 21 Uhr im legendären Fußballstadion Camp Nou das spanische Ligaspiel zwischen dem FC Barcelona und dem FC Almeria angepfiffen wird, beginnt auch der 90-minütige Abschied eines Weltstars vor dem heimischen Publikum. Gerard Piqué hatte am Donnerstag relativ überraschend sein Karriereende verkündet. Und das, obwohl sein Vertrag bei den Katalanen eigentlich erst 2024 ausläuft. Zu einem anderen Verein werde er nicht wechseln, twitterte der 35-Jährige am Donnerstag. Sein Abschied als Fußballspieler sei beschlossene Sache. Die Gründe für das abrupte Ende eines der besten Innenverteidiger der Welt, der mit seinem Club viermal Champions League-Sieger wurde, acht Mal die spanische Meisterschaft gewann und sich mit der spanischen Nationalmannschaft zweimal zum Europameister sowie 2010 zum Weltmeister krönte, sind vielfältig.
Beim FC Barcelona saß er in den vergangenen Spielen aufgrund mangelnder Leistung meist auf der Bank, selbst sein ehemaliger Teamgefährte und heutige Barca-Trainer Xavi Hernández entzog ihm das Vertrauen auf dem Spielfeld. Zudem fällt Piqués Entscheidung mit der Verabschiedung ein jüngst in Kraft getretenen Gesetzes zusammen, dem zufolge Profi-Sportler keine Geschäftsbeziehungen zu Verbänden führen dürfen, in denen sie selbst aktiv sind. Piqués eigene Firma Kosmos ist seit vielen Jahren im internationalen Fußball- und Sportbusiness aktiv, und anderem fädelte sein Unternehmen 2015 den Deal zwischen dem FC Barcelona und der japanischen Internethandelsplattform Rakuten als Hauptsponsor ein.
Weltweit führte die Ankündigung vom Karriereende Piqués zu zahlreichen Reaktionen in den Medien sowie unter Spielern. Nachdem sich bereits mehrere spanische Stars wie Sergio Ramos, Andres Iniesta oder Sergio Busquets bei Piqué für dessen großartige Karriere bedankten, ehrte auch Bayern-Star Thomas Müller den Katalanen mit einem Abschiedsgruß. „Du warst immer ein harter Gegner und ein großartiger Sportsmann. Ein Champion und eine Legende unseres Spiels“, schrieb der 33-Jährige Müller auf Twitter.
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