Championships statt. Liegen bei Ihnen als Veranstalter die Nerven schon blank?
Edwin Weindorfer: Nein. Alles läuft nach Plan. Wir freuen uns alle riesig darauf, dass es nach den Beschränkungen während der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr jetzt endlich so richtig wieder losgeht.
MM: Gibt es hinsichtlich der Teilnehmerliste noch Neuigkeiten?
Weindorfer:Die Spielerliste ist praktisch komplett. Von den drei Wildcards werden wir eine an den Mallorquiner Jaume Munar geben sowie eine weitere an den Spanier Feliciano López. Die dritte Wildcard heben wir bis zum Schluss auf. Man weiß ja nie ( lacht ).
MM: Der Russe Daniil Medwedew ist damit der Star im Teilnehmeraufgebot der Mallorca Championships?
Weindorfer:Ja. Aufgrund der Ankündigung des Tennisweltverbandes ATP im Falle eines Ausschlusses von russischen Spielern, wie es jetzt Ende Juni in Wimbledon der Fall sein wird, keine Weltranglistenpunkte zu vergeben, wird Daniil auf Mallorca als Nummer Eins der Weltrangliste antreten. Also als aktuell bester Tennisspieler auf dem Globus. Was kann man sich als Fan und Zuschauer mehr wünschen?
MM: Ein Ausschluss des Russen aus Protest gegen den von seinem Heimatland geführten Ukraine-Krieg stand für Sie als Veranstalter nie zur Debatte?
Weindorfer:Nein. Und selbst wenn wir wollten, könnten wir ihn gar nicht ausschließen.
MM: Warum?
Weindorfer:Weil er als Top-10-Spieler ein Anrecht darauf hat, an jedem Turnier teilzunehmen. So sehen es schließlich die ATP-Statuten vor. Mit einem Ausschluss von Medwedew würden wir uns strafbar machen. Ganz davon abgesehen hatte Daniil die Mallorca Champions im vergangenen Jahr gewonnen und uns versprochen, in diesem Jahr wieder mit dabei zu sein. Und dieses Versprechen hat er gehalten. Darüber freuen wir uns.
MM: Sollte man Sport und Politik stets voneinander getrennt halten?
Weindorfer:Das ist ein sehr heikles Thema. Medwedew hat sich öffentlich gegen den Krieg in der Ukraine ausgesprochen. Hätte er es nicht gemacht, sähe die Situation vielleicht anders aus. Außerdem ist die ATP-Serie ein Sport für Einzelspieler und kein Mannschaftswettbewerb.
MM: Will heißen?
Weindorfer:Jeder Spieler tritt hier an, um für sich als individueller Berufssportler Punkte und Geld zu verdienen. Würde eine Nationalmannschaft antreten, die ihr Land präsentiert, sähe die Lage für den Veranstalter anders aus. Und auch im Fall der in Wimbledon ausgeschlossenen russischen und weißrussischen Tennisspieler sollte man immer bedenken, dass es sich dabei um eine Entscheidung der britischen Regierung handelt. Und nicht um die des Turnierveranstalters.
MM: Sie haben bereits erklärt, dass die Chancen dafür, dass Novak Djokovice wie im vergangenen Jahr im Doppel auf Mallorca antreten wird, sehr gering sind. Bleibt es dabei?
Weindorfer:Es sieht ganz danach aus. Wir waren übrigens auch zuversichtlich, dass Alexander „Sasha” Zverev unser Turnier als Vorbereitung für Wimbledon nutzen würde. Das wäre natürlich gerade für das deutsche Publikum ein echter Hit gewesen. Leider ist die Verletzung bei den French Open dazwischen gekommen.
MM: Und Rafa Nadal? Immerhin ist sein Onkel Toni ja Turnierdirektor.
Weindorfer:Rafa hatte im vergangenen Jahr im Vorfeld des Turniers hier vor Ort trainiert. Ob er es dieses Jahr wieder machen wird, hängt von seiner derzeitigen körperlichen Verfassung ab. Ich denke aber, dass er sich zumindest als Zuschauer in Santa Ponça blicken lassen wird.
MM: Wie läuft der Kartenvorverkauf?
Weindorfer:Wir sind sehr zufrieden. Etwa 60 Prozent aller Ticketplätze sind bereits verkauft. Und das, obwohl wir dieses Jahr erstmals die gesamten Platzkapazitäten nach den Corona-Beschränkungen 2021 nutzen können.
MM: Und auch wieder Party machen, oder?
Weindorfer:Ja. Es werden Eröffnungs- und Abschlussgala sowie eine Players Night stattfinden. Das wird ein Riesen-Spaß für Zuschauer und Spieler.
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