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Das sprichwörtliche Benzin hatte Mario Hekke schon immer im Blut. Motorsport ist seine Leidenschaft. Aber er guckt nicht vom Sofa aus zu. Der Deutsche, der seit 21 Jahren auf Mallorca lebt, hat sich selbst schon in den verschiedensten Klassen versucht. 2011 wurde er zum Beispiel Balearen-Bergmeister mit einer Rennflunder der Marke "Bango".

Das Auto, mit dem der 46-Jährige in diesen Tagen Kilometer macht, ist weniger auffällig, aber auch nicht ganz gewöhnlich. Hekke fährt einen alten Seat Marbella, Baujahr 1989. Den hat er Anfang des Jahres aus Madrid geholt, wo das Fahrzeug umgebaut worden war. Die 36-PS-Kiste wurde zum Beispiel um acht Zentimeter höher gelegt, das Fahrwerk ist verstärkt und ein Motorschutz installiert worden. Denn: Mario Hekke will Anfang März an der "Panda Raid" teilnehmen, einer Rallye durch die Wüste Marokkos. "Insgesamt zirka 5000 Kilometer", erläutert der Gastronom, der in Porto Cristo die Restaurants "Sa Sal" und "Quince" betreibt.

Die "Panda Raid" wird in diesem Jahr zum siebten Mal ausgetragen. Teilnahmeberechtigt sind nur alte Pandas von Fiat sowie die fast baugleichen Pandas und Marbellas von Seat. "Es ist eine Herausforderung", meint Mario Hekke, verweist aber auch gleich auf die soziale Komponente des Events. In Zusammenarbeit mit einer marokkanischen Initiative werden Schulen unterstützt. Hekke: "Jedes Team muss zum Beispiel 30 Kilo Kleidung, Schuhe oder andere Gebrauchsgegenstände mitbringen, die direkt in den Schulen abgeliefert werden. Die Schulen sind in einem katastrophalen Zustand."

Mit rund 190 teilnehmenden Teams rechneten die Organisatoren der "Panda Raid" vor wenigen Tagen. Hekke und seine 54 Jahre alte Co-Pilotin Ángela Femenias aus Manacor gehen mit der Nummer 185 ins Rennen. Noch ist der Marbella schneeweiß. In den nächsten Tagen sollen Aufkleber von Sponsoren platziert werden.

Für Mario Hekke, der schon seit vier Jahren mit einer Teilnahme an der "Panda Raid" liebäugelt, liegt der Reiz vor allem in der Einfachheit des Gefährts. "Das Auto ist so basic, so einfach konstruiert, dass du im Prinzip alles selber reparieren kannst." Hinzu komme, dass sich auch für Motorsportfreunde, die keinen dicken Geldbeutel haben, eine Teilnahme finanzieren lasse. Die Einschreibegebühr beträgt knapp 2000 Euro für beide. Das Auto hat Hekke, inklusive Umbau, rund 4000 Euro gekostet. Im Vergleich mit manchen anderen Rennsportaktivitäten nur kleines Geld.

Apropos Umbau: Das Auto muss gewisse Sicherheitsstandards erfüllen, um bei der "Panda Raid" über die Startlinie rollen zu dürfen. Im Großen und Ganzen hat aber alles original zu sein, darauf wird Wert gelegt. "Auch elektronische Fahrhilfen sind verboten, der Kompass muss ausreichen", meint Hekke, der mit Beifahrerin Ángela jetzt vor allem üben will, wie man ein Roadbook richtig liest. Denn nur dabei sein, das reicht den beiden nicht. "Unser Ziel ist, unter die ersten zehn zu kommen."

Die "Panda Raid 2015" beginnt offiziell am 7. März in Madrid. Hekke und Femenias stoßen aber erst am 8. März in Algeciras zum Tross, der von dort nach Tanger übersetzt. Dann folgen die täglichen Rennen, geschlafen wird nachts unter freiem Himmel. Die Siegerehrung findet am 13. März in Essaouira statt.

(aus MM 3/2015)