Ein Jahr nach dem Vorfall auf dem Flughafen von Palma de Mallorca, als Passagiere eines Air-Arabia-Fluges eine durch einen vorgetäuschten Gesundheits-Notfall herbeigeführte Notlandung zur Flucht nutzten, ist klar, mit wie viel Jahren Haft die Angeklagten rechnen müssen. Die Staatsanwaltschaft forderte wegen Aufruhr eine Strafsumme von mehr 112 Jahren für 22 angeklagte Personen und zwei weitere vor Gericht stehende Helfer. Das sind etwa fünf Jahre für jeden Hauptangeklagten.
Am Abend des 5. November 2021 war eine Maschine der Fluggesellschaft Air Arabia Maroc, die sich auf dem Weg von Casablanca nach Istanbul befand, aufgrund eines angeblichen medizinischen Notfalls am Flughafen Son Sant Joan zwischengelandet. 25 Männer flüchteten daraufhin aus dem Flugzeug. Zwölf von ihnen wurden kurze Zeit später in einem Wohngebiet bei Marratxí festgenommen, später gingen der Polizei sämtliche andere Beteiligte ins Netz. Der Vorfall sorgte international für Aufsehen.
Die illegalen Migranten hatten die Anweisung der Besatzung, sitzen zu bleiben, ignoriert und waren teilweise unter Anwendung von Gewalt zur Ausgangstür gestürmt. Auf dem Airport-Vorfeld angekommen, rannten sie zum Begrenzungszaun und überstiegen diesen. Erst jüngst gab es auf dem Flughafen von Barcelona einen ähnlichen Vorfall. Hier landete unplanmäßig eine Maschine der türkischen Airline "Pegasus" mit über 200 Passagieren, die ebenfalls von Casablanca nach Istanbul unterwegs war. In diesem Fall wurden Schwangerschafts-Wehen vorgetäuscht. Auch hier ergriffen einige Passagiere die Flucht.
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