Spaniens König Felipe VI. hat in seiner Weihnachtsansprache an die Bürgerinnen und Bürger appelliert, angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie, des Klimawandels und der Inflation Zuversicht und Initiative zu bewahren und auf den wissenschaftlichen Fortschritt zu vertrauen. Die "sehr komplizierten Zeiten, in denen wir leben", so das Staatsoberhaupt, "zwingen uns, in einem Szenario, das zweifellos voller Unsicherheiten und Gegensätze ist, sehr wachsam zu bleiben", sagte er in seiner traditionellen Fernsehansprache an Heiligabend.
Angesichts dieser Situation sei es keine Option, sich vom "Pessimismus mitreißen zu lassen oder in Konformismus zu verfallen" und darauf zu warten, dass sich die Probleme von selbst lösen. "Im Gegenteil, ich glaube, dass wir reagieren müssen", sagte Felipe und rief dazu auf, "die neuen Transformationen anzunehmen", "die Initiative zu ergreifen und den Ereignissen voraus zu sein" um sich dadurch rasch Veränderungen anpassen zu können, ohne jedoch "unsere großen Ziele und Prioritäten als Land" aus den Augen zu verlieren.
Felipe beschrieb diese Ziele und Prioritäten dahingehend, dass nach seiner Ansicht "wir alle eine Gesellschaft wollen, die wirtschaftlich und sozial fortschrittlich ist, mit stabilen und würdigen Arbeitsplätzen und einem soliden Wohlfahrtsstaat". Eine Gesellschaft, "die weiterhin die Gleichstellung von Männern und Frauen fördert" und die darüber hinaus "an der Spitze des technologischen Fortschritts steht", "an vorderster Front im Kampf gegen den Klimawandel, und die sich voll und ganz für die Nachhaltigkeit unseres Planeten einsetzt".
All diese Herausforderungen, so der König, stellen für Spanien und andere Länder einen Scheideweg, aber auch eine historische Chance dar, "unser Land zu aktualisieren und zu modernisieren und dabei an unseren demokratischen Grundsätzen und an jenen Werten festzuhalten, die unser Zusammenleben inspirieren".
"Bei dem, was wir von nun an tun oder entscheiden, geht es darum, ob wir weiterhin mit den fortschrittlichsten Nationen Schritt halten können oder ob wir uns auf dem Weg verlieren", warnte der Monarch, der die Bedeutung der Europäischen Union und insbesondere der europäischen Fonds für diese Zukunft hervorhob. "Dies ist eine einzigartige Gelegenheit, die wir nicht verpassen dürfen", betonte er.
Zuvor hatte der König den vom Vulkanausbruch betroffenen Bewohnern der Kanareninsel La Palma die Solidarität ganz Spaniens versichert.
Mit Spannung waren die Äußerungen des Monarchen über den emeritierten König erwartet worden. Auch wenn Felipe seinen Vater nicht ausdrücklich erwähnte, so brachte er doch die Verantwortung und die Vorbildfunktion zum Ausdruck, die alle öffentlichen Bediensteten, zu denen auch das Staatsoberhaupt zählt, wahrzunehmen haben.
Der König schloss seine Botschaft mit einem Dank an diejenigen, die "über unsere Gesundheit, unsere Sicherheit und unseren Seelenfrieden wachen und die öffentlichen Dienstleistungen garantieren". Er wünschte allen Spaniern in seinem und im Namen der Königin Letizia, der Prinzessin von Asturien Leonor und der Infantin Sofía ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr.
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