Mit einer Botschaft der Hoffnung haben sich Vertreter des Inselrats von Mallorca am Donnerstagmorgen an die Öffentlichkeit gewandt. Anlass war ein sogenanntes Webinar, ein Online-Seminar mit dem Titel "Nexmallorca", bei dem die Behörde ihren aktualisierten und den Gegebenheiten der Coronakrise angepassten Strategieplan für den Tourismus 2020-2023 vorgestellt hat.
"Die Saison 2020 ist nicht verloren", sagte Inselratspräsidentin Catalina Cladera in ihrem Grußwort. Vielmehr plane man, den Tourismus auf Mallorca ab jetzt langsam wieder hochzufahren. Das sei wegen des von nun an mindestens acht Wochen dauernden Corona-Exits zwar eine sehr komplizierte Aufgabe, aber machbar. Urlaub auf Mallorca solle auf jeden Fall so schnell es geht wieder möglich sein.
Der Fahrplan des Inselrats sieht wie folgt aus: Zunächst wolle man ab dem 11. Mai, wenn sich die Bürger innerhalb der Inseln und Provinzen wieder frei bewegen dürfen, den lokalen Tourismus ankurbeln. Zu diesem Zweck dürften auch die Hotels wieder öffnen. Ein zweiter Schritt sei dann der nationale Tourismus, der mit dem Eintritt der "Neuen Normalität" am 22. Juni wieder losgehen könne.
Beschlüsse auf europäischer Ebene sollten schließlich den Weg für eine Wiederbelebung des internationalen Tourismus ebnen, so Cladera weiter. Einen genauen Zeitplan konnte sie diesbezüglich jedoch nicht nennen. Mallorca werde sich auf jeden Fall darauf vorbereiten, dass in diesem Sommer noch Urlauber auf die Insel kommen können.
Dies solle insbesondere mit strengen Gesundheitsmaßnahmen und einem schlüssigen digitalen Konzept zur Eindämmung einer möglichen erneuten Virusausbreitung gelingen. Einzelheiten zu diesem der Coronakrise angepassten "Fahrplan für die kommenden drei Jahre" gab am Donnerstag schließlich Antoni Viader vom Consulting- und Politikberatungsunternehmen Auren, mit dem der Inselrat zusammenarbeitet, bekannt.
Alleine im April habe man in 16 Online-Konferenzen Maßnahmen beschlossen, Mallorca auch noch in diesem Jahr als sicherers und nachhaltiges Reiseziel am Markt zu platzieren, alles natürlich im Licht der Coronakrise, sodass die Gesundheitsversorgung und die Sicherheit an oberster Stelle des neuen Planes stehen.
Ein eigens eingerichtetes "Kabinett für Chancen und Risiken" befasse sich mit den Abwägungen zwischen einem funktionierenden Tourismus und den Gefahren, die nach wie vor von der Krise ausgehen. Eine spezielle Hilfslinie soll jetzt sämtliche Veranstaltungen, die wegen der Coronakrise abgesagt wurden, erfassen und mögliche Alternativen aufzeigen.
Spezielle Programme wie Sport- und Aktivtourismus, Kultur- und Ökotourismus sollen dazu beitragen, die Insel auch im Rahmen solcher Krisen zugänglich zu machen. "Wir verlieren aber dabei nicht aus dem Auge, dass die Haupteinkunftsquelle Mallorcas immer noch der "Sonne-und-Strand-Urlaub" ist, so Viader. Dennoch behalte man die Linie bei, dass die Insel ein qualitativ hochwertiges und nachhaltiges Reisziel werden beziehungsweise bleiben soll.
Man müsse nun Vertrauen in die Kraft der Insel als konsolidiertes Urlaubsziel und in die Quellmärkte haben, sagte Catalina Cladera.
Hintergrund: Am 14. Januar hatten der Inselrat und die Stiftung Mallorca Turisme im Rahmen des ersten Events "Nexmallorca" in Palmas Es-Baluard-Museum ihren "Startegieplan Tourismus 2020-2023" vorgestellt. Wegen der Coronakrise wurde dieses Papier nun angepasst und bei dem Online-Event am Donnerstag präsentiert. (cze)
7 Kommentare
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Hört sich eher ziemlich hilflos als zielgerichtet an. Ich arbeite im Sporttourismus, die Verwaltung legt uns seit Jahren Steine in den Weg, statt zu unterstützen. Andere europäische Ziele sind dort viel weiter. Die wollen doch zum großen Teil keinen Tourismus, die Reisenden sollen ihr Geld am Flughafen abgeben, und gleich wieder zurückfliegen.
Wir haben für diese Saison Mallorca aufgegeben. Autovermietung wurde storniert und wir haben 4 Tage später unser Geld auf die Kreditkarte erstattet bekommen. Da möchten wir die Firma Record loben. Finca storniert. Nun warten wir nur noch auf die Absage unseres Fluges durch die Lufthansa. So tragisch die aktuelle Situation für Mallorca ist, manchmal denken wir, man hätte letztes Jahr nicht alle Touristen wie Sauftouristen (saufen nur) Fahrradtouristen ( blockieren die Straße, pissen überall hin), Kreuzfahrer (Überschwemmen Palma und sind umweltschädlich) Golftouristen ( vergeuden Wasser) usw.usw. zum Teufel schicken sollen. Nun scheint es so als werden sich diese Wünsche in 2020 erfüllen.
Gibt es die Glaskugel von Cati schon/auch bei e-Bay ?Unglaublich wie mit den Gefühlen/Hoffnungen der Menschen ´gespielt´ wird. Es wird von Woche zu Woche gehechelt, natürlich aus gutem Grund.Frage: Warum hat nicht ein/e Politiker/in, egal aus welchem Land, mal die Eier ( in diesem Fall natürlich etwas schwierig ) den Menschen mitzuteilen, dass Reisen in 2020 nicht möglich sein wird. Das würde Klarheit, Planungssicherheit und Verständnis bringen.Jede Lockerung bedarf ca. 2 Wochen für ein Ergebnis, Versuchs-Kanninchen-Taktik. Aber anders geht es nun mal nicht. Das Jahr 2020 ist leider nicht lange genug dafür. MFG
`Mallorca wird Saison nicht aufgeben`, da ist wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens!
Mal sehen, wie viele Todesmutige einen Flieger besteigen und sich dort infizieren ...
Mallorca wird Saison nicht aufgeben. Falsch, die Saison ist schon vorbei. Aber vielleicht bleiben ein paar Krümel vom großen Kuchen.
Gut durchdachtes Konzept. Insbesondere die Frage, für welche Gäste die Hotels ab dem 11. Mai geöffnet werden. Für Männer, die ihre Frauen verlassen oder rausgeschmissen werden, Ibizaner mit Sehnsucht nach kultureller Abwechslung? Wird spannend.