Im Beisein des spanischen Königspaars Felipe VI. und Letizia ist am Montagabend der neue Kongresspalast in Palma offiziell eröffnet worden. Der Abend stand unter dem Motto "The Show that never ends". In Betrieb ist die Einrichtung, die dem Tourismus auf Mallorca neue Impulse geben soll, schon seit April.
Gabriel Escarrer, der Präsident der Hotelgruppe Meliá Hotels International, die das Kongresszentrum betreibt, beschränkte sich in seiner Rede nicht auf nette Worte. Er nutzte die Gelegenheit, den Politikern des auf den Balearen regierenden Linkspaktes die Meinung zu sagen. "Das ist nicht der richtige Weg", meinte Escarrer im Hinblick auf die Touristensteuer Ecotasa. Wer sie ein Jahr nach Inkrafttreten verdopple, setze die Konkurrenzfähigkeit des Tourismussektors aufs Spiel. Escarrer verteidigte den Fremdenverkehr angesichts der immer lauter werdenden Kritik am herrschenden Tourismusmodell. Er wisse aus Erfahrung: Der Tourismus diene dazu, Wohlstand zu schaffen.
Die Balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol (PSOE) verkniff sich eine Replik auf das Gesagte. Sie unterstrich die Bedeutung des neuen Kongresspalastes, der einen Tourismus des Wissens und der Innovation generieren werde. Die Einrichtung werde einen wertvollen Beitrag zur Entzerrung der Saisonzeiten und zur Diversifizierung des Sektors leisten. Ziel aller Bemühungen müsse sein, den Wohlstand gerechter zu verteilten. Palmas Bürgermeister Antoni Noguera entwarf gar ein "neues Stadtmodell", wobei die Meeresfront das neue Symbol der Stadt werden müsse.
Angesichts der aktuellen Ereignisse in Katalonien wurde die Rede von König Felipe mit besonderer Spannung erwartet. Würde er Worte wählen, die sich in irgendeiner Weise interpretieren lassen? Er tat es nicht. Der Monarch beglückwünschte Stadt und Insel zu der neuen Infrastruktur und betonte ihre soziale, wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung. Den Anfang und den Schluss seiner Rede formulierte Felipe VI. in perfektem Katalanisch.
Für den humorigen Teil der Veranstaltung war Agustín "El Casta" verantwortlich. Im Gewand von König Jaime III. machte er sich über die heutige Zeit lustig. Riesenapplaus erhielt er für seinen Tipp, doch mal die Fenster des heruntergekommenen Gesa-Gebäudes zu putzen. Es liegt in direkter Nachbarschaft zum Kongresspalast. Für die musikalische Untermalung zeichneten das Sinfonieorchester der Balearen und der Kinderchor aus Lluc verantwortlich.
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