Das Archivbild zeigt den Verkauf von Möbeln aus balearischer Produktion. | Archiv Utima Hora

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Der Vorstoß der spanischen Region Extremadura zur Förderung der lokalen Handwerksbetriebe hat die Politiker auf Mallorca und den Nachbarinseln in einhelliger Empörung vereint. Der sozialistische Regierungschef in der spanischem Südwest-Provinz, die als das Armenhaus des Königreichs gilt, will Verbraucher mit bis zu 1000 Euro fördern, wenn sie sich neue Möbel aus regionaler Produktion anschaffen, berichtete die Tageszeitung Ultima Hora.

Auf den Balearen, traditionell einer der stärksten Geldgeber beim Finanzausgleich unter den spanischen Regionen, sieht man sich klar benachteiligt. "Wir haben für eine solche Wirtschaftsförderung keinerlei Geld zur Verfügung und werden bei der Finanzierung durch den Zentralstaat klar benachteiligt", verlauten die Politiker aller Inselparteien unisono.

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Der Vergleich der Balearen mit Extremadura fällt leicht, da beide Regionen mit jeweils gut einer Millionen Einwohner über die gleiche Bevölkerungszahl verfügen. Extremadura verfügt für seinen Bildungshaushalt über mehr als eine Milliarde Euro; auf den Balearen sind es – bei gleich zwei Amtssprachen mit deutlich mehr Unterrichtsaufwand – lediglich 865 Millionen Euro.

Hinzu kommt: Der Finanzausgleich 2016 unter den spanischen Regionen erhöhte die staatlichen Investitionen in Extremadura pro Kopf von 1454 auf 2526 Euro. Auf den Balearen sank dieser Anteil von 2449 auf 2221 Euro.

Die Politiker auf den Inseln fordern schon lange eine Reform des regionalen Finanzausgleichs sowie deutlich mehr Geld vom Zentralstaat.