Balearen-Ministerpräsidentin Francina Armengol. | J. Morey

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Chaotische Szenen im nationalen Hauptquartier der sozialistischen PSOE: Nach dem Rücktritt von 17 Kritikern des Generalsekretärs Pedro Sánchez traf sich in Madrid am Mittwoch ein Rumpfvorstand unter Beteiligung von Balearen-Ministerpräsidentin Francina Armengol.

Um die Krise zu lösen, fordert die Politikerin aus Mallorca einen Mitgliederentscheid über die Besetzung der Parteispitze, wie ihn auch ihr enger Weggefährte Sánchez ins Gespräch gebracht hatte.

Der rechte Flügel hatte auf den Sánchez-Vorschlag jedoch mit offenen Rücktrittsforderungen reagiert. 17 von 35 Mitgliedern des Parteivorstands legten am Mittwoch en bloc ihr Mandat nieder, um seine Absetzung zu erzwingen.

Vor den Medien wollte Francina Armengol nicht von "Verrat" reden. Sie sprach sich für Einigkeit und gegenseitigen Respekt aus, stellte jedoch klar, dass bei der Direktwahl des Parteichefs jedes Mitglied eine Stimme bekommen solle.

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Die rund 290 Angehörigen des föderalen Komitees der PSOE werden voraussichtlich am Samstag zusammentreten, um einen Eil-Parteitag einzuberufen. Einige der Kritiker bestreiten unterdessen die Legitimität des Vorstands, da von ursprünglich einmal 38 Mitgliedern nur noch 18 übrig seien. Sie behaupten, dass Sánchez bereits abgesetzt ist und wollen das interne Schiedskomitee über den Streit entscheiden lassen. Ihrer Meinung nach müsse eine Interimsvorstand die Geschäfte übernehmen.

Sicherheitsleute verwehren dem kritischen Flügel den Zutritt zum Hauptquartier in Madrid.

Hinter der Revolte steht laut Medienberichten die andalusische Regionalpräsidentin Susana Díaz, die angeblich die Nachfolge von Pedro Sánchez anstrebt. Ihr wird nachgesagt, mit einer Enthaltung der PSOE-Fraktion im Parlament die Wiederwahl des konservativen PP-Regierungschefs Mariano Rajoy sicherstellen zu wollen, während Pedro Sánchez eine Unterstützung der rivalisierenden Volkspartei strikt ablehnt.

Díaz weiß rund die Hälfte ihrer Genossen hinter sich, unter ihnen auch die Regionalpräsidenten von Extremadura und Kastilien-La Mancha. Die Basis soll hingegen eher auf der Seite von Pedro Sánchez stehen. (mic)