Das Balearen-Parlament hat am Dienstag wie geplant die Steuer für nachhaltigen Tourismus verabschiedet. Für das Gesetz stimmte mehrheitlich der regierende Linkspakt aus Sozialisten, Regionalisten und Protestpartei Podemos. Gegen die Urlaubersteuer stimmte die konservative Opposition. Das teilte die Pressestelle der sozialistischen Regierungspartei PSIB mit.
Mit der Verabschiedung im Parlament soll die Steuer zum 1. Juli in Kraft treten. Bis dahin muss das balearische Tourismusministerium gemeinsam mit dem Finanzministerium die einzelnen Ausführungsbestimmungen für das Gesetz ausarbeiten.
Mallorcas Hotelverband kritisierte in einer ersten Stellungnahme die Verabschiedung des Gesetzes. Es sei ohne die Mitwirkung der Übernachtungsbranche entstanden und werde die Wettbewerbsfähigkeit der Inseln als Tourismunsregion mindern.
Urlauber älter als 14 Jahre müssen demnach von diesen Sommer an je nach Saison und Hotelkategorie 25 Cent bis 2 Euro pro Nacht bezahlen. Die Regierung verspricht sich allein für dieses Jahr Steuereinnahmen in Höhe von rund 50 Millionen Euro. Das Geld solle der Umwelt und dem Landschaftsschutz, aber auch touristischen Infrastrukturen zugute kommen.
Die touristische Sprecherin der Sozialisten, Bel Oliver, hatte das Paradeprojekt der Regierung vor der Abstimmung einmal mehr verteidigt. Das Gesetz stehe auf breitem gesellschaftlichem Konsens. Mit 47 Prozent sei knapp die Hälfte aller Änderungsanträge bei der Ausarbeitung des Gesetzes berücksichtigt worden.
Oliver hatte im Vorfeld auch auf die erste ökologische Touristensteuer verwiesen, die 2002/03 für ein Jahr gültig gewesen war, bevor sie von den Konservativen gekippt wurde. Wäre die Steuer in Kraft geblieben, dann hätten die Balearen seitdem rund eine Milliarde Euro zusätzlich an Steuermitteln einnehmen können, und die Region wäre deutlich besser finanziert, als dies heute der Fall sei, sagte Oliver.
4 Kommentare
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Ich komme seit 40 Jahren auf die Insel und habe das schon 2002/03 erlebt. Habe deswegen nicht weniger schöne Ferien gehabt. In anderen Ländern wird eine Kurtaxe erhoben und niemand stört sich daran. Also Ferien geniessen und sich von der Steuer bezahlten,sauberen Srandwegen / Strände freuen.
Ich meide grundsätzlich Orte, die zusätzlich zum Übernachtungspreis noch Gebühren erheben. Auch wenn ich seit 1985 jedes Jahr bisher im April für zwei Wochen nach Mallorca gekommen bin, wird dies dann mein letzter Urlaub gewesen sein. Und ich unterstützte täglich vor allem die kleinen Geschäfte und Cafe´s im Inselinneren und somit auch den Staat mit den includierten Steuern. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, das es Menschen gibt, die über immer mehr zusätzliche Steuern, Gebühren, Abgaben oder Maut noch Beifall klatschen.
Die Urlaubssteuer ist richtig. Wir müssen in Deutschland wenn wir am Meer Urlaub machen auch bezahlen, sonst können wir den Strand nicht betreten. Dafür wird aber auch alles sauber gehalten.
Ich bin seit langer Zeit 3x im Jahr jeweils 4 Wochen auf Mallorca und begrüße die Regelung sehr. Das Geld muss aber öffentlich erkennbar und kontrollierbar der Umwelt und dem Landschaftsschutz, aber auch touristischen Infrastrukturen zugute kommen.