Der balearische Ministerpräsident José Ramón Bauzá räumt es unumwunden ein: "Das ist ein schlechtes Ergebnis", sagte er, als er kurz vor Mitternacht im Parteisitz der konservativen Partido Popular (PP) in Palma vor die Kameras trat und die Verantwortung für Wahlniederlage übernahm. "Irgendetwas haben wir schlecht gemacht."
Die PP hat am Wahlsonntag auf den Balearen das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Gleichwohl wurde sie im Balearen-Parlament, im Inselrat von Mallorca sowie im Stadtrat von Palma stärkste Kraft.
Ungeachtet der Niederlage will Bauzá Parteichef bleiben und, falls sich keine Kooperation mit anderen Parteien ergeben sollte, Oppositionsführer im Parlament werden. "Wie auch immer, ich bleibe an der Spitze der Partei." Letzteres wird von Kommentatoren der spanischen MM-Schwesterzeitung Ultima Hora angezweifelt. Sie halten Bauzás parteiinterne Entfernung von der Führungsspitze für unausweichlich.
Strahlend präsentierte sich die balearische Sozialistenführerin Francina Armengol: "Es hat einen Linksruck gegeben wie noch nie in unserer Region", jubelte sie. Ursachen für die Verluste ihrer Partei wollte Armengol am Wahlabend nicht analysieren. Nur so viel: "Es ist offenkundig, dass es mehrere Linksparteien gibt, die sich den selben Raum teilen."
Im linken Lager bleiben die Sozialisten stärkste Kraft. Gemeinsam mit Podemos und MÉS halten sie eine absolute Mehrheit im Parlament. Kommentatoren von Ultima Hora augurieren: "Francina Armengol wird die erste Präsidentin der Balearen."
Euphorisch zeigte sich MÉS-Parteichef Biel Barceló. "Das ist ein historisches Ergebnis. Die Bürger wollten einen Wechsel." Ähnlich sieht das der Spitzenkandidat von Podemos, Alberto Jarabo. "Jetzt sind die einfachen Leute in den Institutionen angelangt."
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