Das Zusammenleben in Llucmajor funktioniere, betont der Bürgermeister. Seien es Deutsche, Engländer oder Afrikaner - jede Gruppe integriere sich. Seit 2008 ist Jaume Rathauschef und er will es auch nach der Wahl am 24. Mai bleiben. Bei der vergangenen Wahl 2011 holte die konservative Volkspartei Partido Popular in Llucmajor knapp die Hälfte aller Stimmen, an diesen Erfolg will der 47-Jährige anknüpfen.
Das politische Engagement der deutschen Residenten finde fast nicht statt, obwohl einige seit vielen Jahren in Llucmajor wohnen, widerspricht Gregorio "Gori" Estarellas. Er ist Spitzenkandidat der sozialistischen PSIB. Die Deutschen, die dort leben, suchten vor allem Ruhe. Ihnen seien Sicherheit und ein funktionierendes Gesundheitssystem wichtig. Damit müsse die Politik umgehen.
Estarellas' Ziel ist das Rathaus in Llucmajor. Die PSIB war bei der vergangenen Wahl die zweitstärkste Partei. "Nach 24 Jahren PP ist es Zeit für einen Wechsel", sagt der Schuldirektor. Er will eine bürgernahe Politik. So ist die Idee des 57-Jährigen, dass er bei einem Sieg seine Arbeit als Schuldirektor morgens weiterführt und am Nachmittag als Bürgermeister tätig ist. Er will damit Berufstätigen entgegenkommen. Sie können nur nachmittags das Rathaus aufsuchen und mit ihm sprechen: "Das Wichtigste ist, mit den Menschen zu reden und ihnen zuzuhören." Zwei Gehälter will er dann allerdings nicht beziehen.
Einigkeit herrscht bei den Parteien, dass für die Strände Regeln her müssen. Derzeit wird ein Katalog erarbeitet, der nach dem Willen des Bürgermeister noch in diesem Sommer in Kraft treten soll. Damit soll beispielsweise der Alkoholkonsum am Strand von Arenal geregelt werden. Mit den Regeln schließt sich Llucmajor Palma an, wo der Sauftourismus an der Playa eingedämmt werden soll.
Bei der Gestaltung des Tourismus gehen die Vorstellungen der Kandidaten allerdings auseinander. So bedauert Joan Jaume, dass der geplante Bau einer Formel-eins-Strecke gekippt wurde, während der Gegenkandidat die Rennpiste komplett ablehnt. "Ich möchte die Natur in der Gemeinde erhalten", sagt Gori Estarellas.
Der Oppositionskandidat will die Verbindung zwischen den einzelnen Ortsteilen verbessern. Das betrifft sowohl den Busverkehr als auch die medizinische Anbindung. Dass ein Krankenwagen in einige Teile der Gemeinde 20 Minuten zu fahren habe, bezeichnet er als einen unhaltbaren Zustand.
Der amtierende Bürgermeister will seine Linie fortführen und der Gemeinde aus der Krise helfen. So gab es massive Steuererhöhungen, die nun zurückgefahren werden.
(aus MM 19/2015)
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