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Der frühere Balearen-Präsident Jaume Matas muss wieder ins Gefängnis zurück. Ein Gericht in Palma de Mallorca hat am Mittwoch, 10. Dezember den Freigang für den früheren Politiker der konservativen Volkspartei PP annulliert.

Der ehemalige Politiker verbüßt seit Juli eine neunmonatige Freiheitsstrafe in Segovia. Ende Oktober wurde der Vollzug jedoch gelockert, Matas musste nur noch unter der Woche zum Übernachten in die Vollzugsanstalt. Weil Matas bisher keinerlei Reue gezeigt hat, legte der Staatsanwalt gegen den Freigang Beschwerde ein – mit Erfolg.

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Matas ist im Übrigen auch in den Skandal um die Schwester von König Felipe und ihren Ehemann Iñaki Urdangarín verwickelt und musste diesbezüglich schon mehrfach auf Mallorca aussagen. Das erste Urteil gegen den 59-Jährigen wurde im Sommer 2013 rechtskräftig, nachdem das Oberste Gericht das Strafmaß von sechs Jahren auf neun Monate heruntergesetzt hatte. Dabei ging es um Veruntreuung öffentlicher Gelder durch Zahlungen an einen Journalisten. Matas schöpfte sämtliche Rechtsmittel aus und konnte deswegen erst ein Jahr nach dem Richterspruch inhaftiert werden. Eine Begnadigung lehnte die spanische Regierung ab.

Allerdings laufen noch über 20 weitere Verfahren gegen den früheren Chef der konservativen Volkspartei PP auf den Balearen. Beobachter erwarten weitere empfindliche Haftstrafen für Matas.