Polizeibeamte ergreifen Teilnehmer des Schulstreiks und nehmen deren Personalien auf. | Foto: Pere Bota

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Im Rahmen des Schulstreiks auf den Balearen ist es am Dienstag in Palma de Mallorca zu einer ersten Konfrontation zwischen Schülern und Polizisten gekommen. Nach einem Tumult vor dem Eingang einer Schule im Stadtzentrum nahm die Polizei die Personalien von 38 Streikenden auf, unter ihnen 35 minderjährige Schüler.

Die Schüler hatten den Eingang der Schule blockiert und Ankommende am Betreten des Gebäudes gehindert. Als die Polizei eintraf, rannten die Streikenden davon und versuchten, in ein nahes Kaufhaus zu entwischen. Polizeibeamte versperrten den Streikenden zum Teil den Fluchtweg, zum Teil wurden die Teilnehmer des Streikpostens in dem Geschäft aufgegriffen, schreibt die spanische MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" auf ihrer Internetseite.

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Der Schulstreik hatte zu Wochenbeginn, am zweiten offiziellen Schultag, begonnen. Die Gewerkschaften sprachen am Montag und Dienstag von einer Streikbeteiligung von 91 und 80 Prozent, das balearische Bildungsministerium hingegen von 27 und 21 Prozent. 

Hintergrund der Proteste ist der Streit um Einsparungen im Bildungswesen und das neue Bildungsgesetz LOMCE mit dem darin enthaltenen „Tratamiento Integral de Lenguas", kurz: TIL. Damit nimmt die Landesregierung eine Empfehlung der EU-Kommission auf und will ab der Grundschule statt überwiegend Katalanisch zu gleichen Teilen Spanisch, Katalanisch und eine weitere Fremdsprache als Unterrichtssprache einführen. Lehrervertreter kritisieren, dass der Zeitplan für die Umstellung viel zu eng gesteckt worden sei.