Auch auf Mallorca provoziert die Ankündigung der konservativen Regierung in Madrid, das Abtreibungsrecht zu reformieren, heftigen Widerstand: Vergangene Woche versammelten sich mehrere Dutzend Demonstrantinnen vor dem Sitz der PP in Palma. "Mein Körper gehört mir", stand auf den Plakaten. Manche Frauen trugen Koffer bei sich - in Anspielung auf die Zeiten, in denen Spanierinnen zum Abtreiben ins Ausland reisen mussten. Andere wedelten mit Petersilien-Sträußen - früher wurde dieses Kraut beim Schwangerschaftsabbruch eingesetzt.
Der konservative Justizminister in Madrid, Alberto Ruiz Gallardón, hat angekündigt, ein neues Abtreibungsgesetz vorlegen zu wollen. Dessen genauer Inhalt ist bislang nicht bekannt. Klar scheint aber zu sein, dass die PP die von der sozialistischen Vorgängerregierung eingeführte Fristenregelung kippen wird: Seit dem Jahr 2010 können Frauen in Spanien bis zur 14. Schwangerschaftswoche abtreiben, ohne Gründe angeben zu müssen. Die PP scheint eine sogenannte "Indikationsregelung" anzustreben, die eine Abtreibung nur unter bestimmten Voraussetzungen ermöglicht. Als sicher gilt, dass eine Fehlbildung des Embryos kein Abtreibungsgrund mehr sein wird.
Frauenrechtsorganisationen und sozialistische Opposition kritisieren die Pläne der Regierung scharf. Sollte die Fristenregelung tatsächlich zurückgenommen werden, mache Spanien einen Rückschritt um 30 Jahre. Erst 1985 hatte die damalige sozialistische Regierung nach dem Ende der Franco-Diktatur ein erstes Abtreibungsgesetz erlassen. Unter Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero war dann im Jahr 2010 die derzeitige Regelung in Kraft getreten. Spanienweit führen Ärzte jährlich rund 110.000 Abtreibungen durch, auf den Balearen waren es im vergangenen Jahr 1442.
Vor allem die katholische Kirche, die bis heute großen Einfluss in der spanischen Gesellschaft und auch auf die Politik der konservativen Partei hat, fordert eine Verschärfung des Abtreibungsrechts. Immer wieder finden auch Demonstrationen statt, in denen Tausende den Schutz des ungeborenen Lebens fordern.
2 Kommentare
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In Ihrer dümmlichen Logik hätte auch ein Familienvater/-mutter das Recht, seine/ihre Kinder zu töten, wenn er/sie arbeitslos wird. Niemand hat über das Leben (das Lebensrecht) eines Menschen zu entscheiden, auch die Eltern nicht.
Natürlich mal wieder mischt die Kirche mit!, die durch ihren Starrsinn, die Pille,Kondome zu verbieten, Hunger und Tod verursacht! Wenn in D ein Kind geboren wird, wird es auch vom Staat versorgt, wenn hier ein Kind geboren wird,so sorgt ledigl. die Familie dafür und das häufig mehr schlecht als recht! Soll man es doch jeder Frau überlassen, ob sie das Kind haben möchte oder nicht. Andere haben darüber NICHT zu entscheiden.