Erst klaute die 34-jährige Bulgarin ihren Opfern Bank- und Kreditkarten, dann benutzte sie ein Kartenlesegerät, um die Daten zu kopieren und Zahlungen zu tätigen. Im Anschluss wurden von den Konten der Bestohlenen Geld abgebucht, die Zahlungen gingen an ein Unternehmen in Bulgarien. Weil mehrere Diebstähle dieser Art in kurzer Zeit aus Palma de Mallorca gemeldet worden waren, wurden die Beamten hellhörig und nahmen die Ermittlungen auf.
Auf ihren Streifzügen agierte die Betrügerin allerdings nicht alleine, sondern zusammen mit anderen Frauen. Die Bande soll laut Polizeiinformationen eigens für ihre kriminellen Machenschaften nach Mallorca eingereist sein. Vor allem in hochpreisigen Geschäften im touristischen Zentrum von Palma de Mallorca waren die Frauen unterwegs.
Die Bande hatte es auf ältere Frauen abgesehen. Jede der Betrügerinnen hatte dabei ihre eigene Rolle. Eine von ihnen war besonders geschickt darin, Brieftaschen und Geldbörsen zu stehlen, ohne dass die Opfer etwas bemerkten. Dabei nutzen die Trickdiebinnen auch Kleidung, um ihre Bewegungen und die gestohlenen Gegenstände zu verdecken. Während der Aktion stellte sich eine weitere Komplizin zwischen das Opfer und das Verkaufspersonal, um als "Schutzschild" zu fungieren.
Bei der Festnahme am vergangenen Donnerstag fanden die Ermittler bei der mutmaßlichen Täterin zwei Mobiltelefone, ein elektronisches Kartenlesegerät und mehrere Bankkarten. Mit dem Gerät konnte die Frau die Geldkarten auslesen, digitale Unterschriften leisten oder Zahlungen in Geschäften vornehmen. Die Ermittler fanden heraus, dass die Betrügerin die Konten von mindestens elf Opfern belastet hatte, und zwar durch Online-Einkäufe und unter Verwendung der "kontaktlosen" Zahlungsmethode.
Nachdem die Festgenommene dem Richter vorgeführt worden war, wurde sie wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen die Frau wurde eine einstweilige Verfügung erlassen, sie darf sich nicht mehr in Palma de Mallorca aufhalten. Die Ermittlungen dauern noch an, die Polizei schließt nicht aus, dass sie noch weitere Menschen festnehmen werden.
1 Kommentar
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Die Frau wurde wieder auf freien Fuß gesetzt ? Das ist schon krass. So kann sie weiter ihre räuberischen Tätigkeiten nachgehen. Ich glaube nicht, dass die Polizei sie beobachtet.