“Ein Musiklehrer aus meinem Bekanntenkreis hat mir von einem jungen Mädchen erzählt, das halbseitig gelähmt ist, sich aber sehnlich wünscht, Ukulele spielen zu können” beginnt López seine Geschichte zu erzählen. Das habe ihn sehr berührt, dass er das Bedürfnis verspürte, dieser Musikliebhaberin zu helfen. “'Das kann ja wohl nicht so schwer sein', habe ich mir gedacht und mich an die Arbeit gemacht." Und tatsächlich – nach fünf Monaten komplizierter Arbeit hatte er es geschafft.
Dafür entwickelte der Erfinder zum einen eine Vorrichtung, das am Hals des Saiteninstruments befestigt wurde. Diese hat er mit einer am Boden liegenden Leiste verbunden, auf der die Akkorde erzeugt werden. Dafür muss der Spieler dann mit dem Fuß auf bestimmte Knöpfe drücken, während eine Hand die Saiten durch das Zupfen zum Klingen bringt.
Eine wirklich imposante Entwicklung, die López durchwachsen hat. Vor allem, wenn man bedenkt, dass er sich in Elektromechanik gar nicht auskannte. Früher war er Tierarzt und wurde später Beamter. Was López als “war gar nicht so schwer” herunterspielt, war in Wirklichkeit eine große Leistung. Immerhin musste er zuerst die physikalischen Prinzipien der Elektronik und des Ingenieurwesens begreifen.
“Ich bin Autist”, erklärt er. “Menschen mit ASD neigen dazu, sich für ein bestimmtes Thema zu begeistern. Ich habe ständig den Drang, etwas Neues zu lernen. So kam es zustande, dass ich einige Monate lang von der Elektronik besessen war“, gibt er zu. Bei der Erfindung handelt es sich zwar um einen Prototyp, der vom Musiklehrer erst einmal ausprobiert werden muss. Währenddessen arbeitet er daran, einen Namen für das Gerät zu suchen. Die Ukulele klinge gut, die Ästhetik sei jedoch bislang nicht ganz ausgefeilt.
Hat ein so helles Köpfchen nicht schon weitere Erfindungen auf Lager? “Ja, ich habe bereits ein weiteres Projekt angepeilt”, sagt López und lächelt. “Aber jetzt werde ich erst einmal meine jetzige Arbeit fertigstellen”, betont er. An Motivation scheint es ihm nicht zu mangeln, “Es ist allerdings verdammt schwer für einen kleinen unbekannten Erfinder wie mich, etwas auf den Markt zu bringen”, sagt er seine Lage analysierend. “Bevor man an einen Durchbruch denkt, muss man zunächst die eigene Erfindung schützen und patentieren lassen. Patentrechte und die Vermarktung – das wird sehr teuer.”
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