Übergriffe bei Mallorca-Kick in Saudi-Arabien: Spielerfrau nennt Details
Cristina Palavra, Frau von Top-Real-Mallorca-Fußballer Dani Rodríguez, sprach mit MM über die Belästigungen durch gegnerische Fans, die sie beim spanischen Supercopa-Halbfinale erlitten hatte
Mit ihren drei Kindern ist die spanische Spielerfrau nach Saudi-Arabien, um ihren Gatten beim Spiel im Supercopa-Halbfinale zu unterstützen. | privat
Dominik SarotaMallorca 14.01.25 10:53Aktualisiert um 13:44 Uhr
Eigentlich wollte Cristina Palavra, die Ehefrau von Dani Rodríguez, Kapitän des RCD Mallorca, ihren Mann beim spanischen Supercopa-Halbfinale im King Abdullah Stadion in Dschidda (Saudi-Arabien) lautstark unterstützen. Doch der Traum vom großen Fußball-Event verwandelte sich für die 36-Jährige und ihre Familie in einen Albtraum.
Im Gespräch mit dem Mallorca Magazin schilderte Palavra ihre Erlebnisse: "Es sind keine Gerüchte, die derzeit durch die spanische und deutsche Presse kursieren. Alles ist tatsächlich so passiert. Unser Aufenthalt in Saudi-Arabien war ein komplettes Desaster. Wir sind gerade erst zurückgekehrt, und meine kleine Tochter hat sich eine Erkältung eingefangen." Die gebürtige Gelsenkirchenerin, Tochter spanischer Einwanderer und Model, berichtet von chaotischen Zuständen und mangelndem Schutz für Spieler und Fans.
"Keine Polizei, keine Sicherheit"
"Nach dem Spiel gegen Real Madrid gab es keine Sicherheitskräfte, keine Polizei, die uns schützte. Wir, die Familienangehörigen der Spieler und die angereisten Mallorca-Fans, waren den Angriffen der offenbar einheimischen Real-Madrid-Fans schutzlos ausgeliefert", erzählte Palavra. "Wir wurden geschubst, erhielten Schläge gegen den Kopf, und vor allem wir Frauen wurden belästigt – sogar durch Handykameras verfolgt."
Die Situation eskalierte, als Palavra mit ihren drei Kindern das Stadion verließ. „Wir mussten 15 Minuten lang durch eine große Menschenmenge laufen, die uns ebenfalls belästigte. Es war eine furchtbare Erfahrung – einfach nur die Hölle!“
Dani Rodríguez, der Kapitän des RCD Mallorca, bezog über Instagram Stellung und unterstützte das Statement seiner Frau: „Die Teilnahme am Halbfinale des spanischen Superpokals war ein besonderer Moment in meiner Karriere. Deshalb haben wir als Familie die Reise nach Jeddah angetreten. Doch was nach dem Spiel geschah, war erschütternd.“
Rodríguez teilte die Kritik seiner Frau an den Fußball-Behörden und bemängelte die fehlenden Sicherheitsvorkehrungen: „Ein Turnier dieser Größe sollte niemals auf Kosten der Sicherheit der Fans ausgetragen werden.“
In ihrem Social-Media-Statement äußerte Cristina Palavra scharfe Kritik an der Organisation des Turniers: „Wir hatten nicht das Gefühl, geschützt zu sein. Es ist unverständlich, wie ein so wichtiges Turnier so weit entfernt von Spanien ausgetragen werden kann – und wie das Geld offenbar wichtiger ist als die Sicherheit der Fans.“
Trotz der dramatischen Ereignisse will Palavra das Erlebnis nicht ausschließlich negativ betrachten. „Wir sind dankbar für die schönen Momente, aber wir dürfen nicht ignorieren, was passiert ist. Der spanische Fußballverband muss erkennen, dass nichts – weder Zahlen noch Geld – wichtiger ist als die Sicherheit und der Seelenfrieden der Fans.“
Das Halbfinale der Supercopa, das eigentlich ein Fest des Fußballs sein sollte, hinterließ bei Palavra und ihrer Familie einen bitteren Nachgeschmack: „Der Fußball sollte ein Symbol für Zusammenhalt und Freude sein – nicht für Angst und Unsicherheit.“
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