Die Guardia Civil griff die ältere Dame Ende Oktober im Rahmen einer Routinekontrolle am Flughafen auf. "Wir hatten keinerlei Verdacht gegen sie", erklärt Leutnant Francisco Manuel Díaz, Leiter des Naturschutzdienstes (Seprona) der Guardia Civil auf den Balearen. Doch beim Durchleuchten ihres Gepäcks entdeckten die Beamten eine erstaunliche Sammlung archäologischer Schätze – eine Entdeckung, die schnell zu Ermittlungen führte.
Die Rentnerin, deren Identität nicht bekannt gegeben wurde, behauptete jetzt in ihrer Aussage, die Fundstücke seien Teil der Sammlung ihres verstorbenen Vaters. "Mein Vater hat diese Stücke über Jahrzehnte gesammelt, mindestens 25 bis 30 Jahre lang", erklärte sie gegenüber den Ermittlern.
Ein Schatz mit fragwürdiger Herkunft
Laut Experten stammen viele der beschlagnahmten Artefakte vermutlich von Mallorca – sowohl von unterirdischen als auch von unterwasserarchäologischen Fundstätten. Andere könnten jedoch aus verschiedenen Teilen Europas oder gar der Welt kommen, wie Leutnant Díaz einräumt.
Der Archäologe Jaume Deyà, der Ausgrabungen an der Fundstätte von Almallutx im Gorg Blau leitet, sieht die Sache kritisch: „Mehr als 90 Prozent der Stücke scheinen nicht von Mallorca zu stammen“, so Deyà. Er vermutet, dass die Sammlung aus Raubgrabungen oder dem illegalen Handel mit Kulturgütern stammt.
Eine Sammlung aus alten Zeiten?
Dennoch gibt es eine andere Theorie: Möglicherweise hat der Vater der Rentnerin die Artefakte legal auf Flohmärkten oder bei Auktionen erworben, als die Gesetze zum Schutz archäologischer Schätze noch weniger streng waren. „Früher konnte man solche Stücke ohne große Probleme kaufen“, erklärt Deyà. Wie es mit der deutschen Rentnerin weitergeht, ist noch unklar.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.