Unter den insgesamt elf Passagieren befand sich auch ein speziell aus Vancouver eingeflogener Pilot. Die Flüge erfolgten unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen; so beobachteten Guardia-Civil-Beamte den Testflug in Schlauchbooten, um die Sicherheit nicht nur in der Luft, sondern auch an Land und auf dem Wasser zu gewährleisten.
Propeller drehen sich atemberaubend schnell
Schon beim Einsteigen in die Maschine bemerkten die Reporter den charakteristischen Geruch von Kerosin. Die Motoren wurden zum Brummen gebracht, die Propeller drehten sich in atemberaubender Geschwindigkeit, bevor das Wasserflugzeug Hunderte Meter zu seiner Startzone im Hafen glitt. Von dort aus begann das Abenteuer: Das Flugzeug erhob sich sanft aus dem Wasser, und die Passagiere hatten das Gefühl, auf besondere Weise mit den Elementen Luft und Wasser verbunden zu sein.
Der etwa zwanzigminütige Flug führte über die Küste bis zur Kathedrale von Palma, bevor das Wasserflugzeug sicher zum Hafen von Porto Pi zurückkehrte. Die wenigen, aber intensiven Minuten in der Luft boten den Fluggästen ein Erlebnis, das sich wie ein "Berühren des Himmels" anfühlte.
Auch deutsche Investoren beteiligt
Hinter der 2019 gegründeten Firma Isla Air Express mit Sitz in Palma, die mit rund einem Dutzend Mitarbeiter operiert, stecken ein spanischer und zwei deutsche Geschäftspartner, die in den vergangenen fünf Jahren über acht Millionen Euro in das Vorhaben und die Lizenzen investierten. Einer der deutschen 60-jährigen Geldgeber, der namentlich nicht genannt werden möchte, sagte: "Es war ein harter Kampf, um die Behörden zu überzeugen. Nun hat es endlich geklappt und wir warten auf die entsprechenden Lizenzen. Heute konnten wir beweisen, dass Wasserflugzeuge sexy sind!"
Für Mittwoch sind weitere Testflüge im Hafen von Ibiza geplant, bevor die beiden Maschinen zunächst nach Marseille zurückkehren. Sollte alles planmäßig verlaufen, könnten die ersten regulären Verbindungen von Mallorca nach Ibiza bereits zu Ostern 2025 starten. Ein besonderer Vorteil der Wasserflugzeuge liegt in ihrem geringen Treibstoffverbrauch und den schnellen Eincheckprozessen, die den Passagieren eine einfache und effiziente Reise ermöglichen sollen.
Isla Air Express sieht großes Potenzial im Markt für Wasserflugzeugverbindungen innerhalb Europas. Bisher gibt es regelmäßige Verbindungen nur in Dänemark. Auf den Balearen könnte das Projekt nicht nur die Mobilität zwischen den Inseln verbessern, sondern auch das Reiseerlebnis für Urlauber und Einheimische gleichermaßen bereichern.
Mehrere Testflüge mussten abgesagt werden
In den letzten Monaten wurden jedoch mehrere geplante Testflüge wetterbedingt abgesagt, zuletzt am 18. März 2024 und im November 2023. Neben der Hafenbehörde der Balearen (APB) steht auch die abschließende Genehmigung der spanischen Luftsicherheitsbehörde (AESA) noch aus. Das Unternehmen ist jedoch zuversichtlich, dass alle behördlichen Hürden bald überwunden sein werden und die Wasserflugzeuge von Isla Air Express schon bald im Regelbetrieb die Balearen-Inseln miteinander verbinden.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.