Auf einem weltweit verbreiteten Fahndungsplakat warnt das FBI vor Osipow: "Er hat internationale Verbindungen, könnte sich daher auf Mallorca aufhalten." Aber auch in der Schweiz oder in Russland. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe lauten auf Bankbetrug, Geldwäsche und Verschwörung in und an den Vereinigten Staaten. Das FBI in Minneapolis hat die Belohnung ausgeschrieben.
Osipow gilt als enger Vertrauter von Vekselberg und soll ein komplexes Firmennetzwerk aufgebaut haben, um die „Tango“ trotz der nach Ausbruch des Ukraine-Krieges erhobenen Sanktionen weiterhin in Betrieb zu halten. Die Yacht, die seit der Krim-Invasion 2014 auf der US-Sanktionsliste steht, wurde angeblich sogar in "Fanta" umbenannt, um Kontrollen zu umgehen.
Die Ermittlungen stecken derzeit jedoch in einer Sackgasse: Ein Geschäftsmann von Mallorca wurde vor wenigen Monaten wegen ähnlicher Vorwürfe verhaftet, jedoch nicht an die USA ausgeliefert, da die Anklagepunkte in Spanien keine Straftaten darstellen. Nachdem auch ein britischer Geschäftsmann von den Anklagen befreit wurde, bleibt Osipow der Hauptverdächtige in diesem internationalen Kriminalfall. Er besitzt sowohl die schweizerische als auch die russische Staatsangehörigkeit.
Seit einer gemeinsamen Operation der Guardia Civil und des FBI vor rund zwei Jahren in Puerto Portals, bei der die „Tango" beschlagnahmt wurde, liegt die 60 Meter lange und auf 90 Millionen Euro geschätzte Yacht an der Kette. Das US-Finanzministerium trägt die jährlichen Unterhaltskosten von rund 9 Millionen Euro und hat mehrfach versucht, die Yacht zu verkaufen, um mit dem Erlös die Kriegsanstrengungen in der Ukraine zu unterstützen. Doch jedes Verkaufsangebot scheiterte bisher an den langwierigen Ermittlungen oder an den Genehmigungen der beteiligten Unternehmen.
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