"Plötzlich war das Meer braun." Augenzeugen trauten am Montag in Puerto de Sóller ihren Augen nicht. | Última hora

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Von den charakteristischen Türkistönen, die das Meer vor Puerto de Sóller gewöhnlich auszeichnen, war am Montagnachmittag nicht viel zu sehen. Starke Regenfälle, die Mallorca am Montag heimsuchten, hätten dafür gesorgt, so das MM-Schwesterblatt "Ultima Hora", dass sich das Wasser in der Bucht hellbraun färbte.

Die ungewöhnliche Einfärbung des Meeres vollzog sich offenbar in wenigen Minuten. Er sei gegenüber dem Strand am Arbeiten gewesen, und "von einem Augenblick auf den anderen war das Wasser plötzlich braun", sagte ein Augenzeuge der Zeitung. Auf einem Video, das "Ultima Hora" ins Netz stellte, ist zu sehen, wie nur der äußere Teil der Bucht seine ursprüngliche Farbe behielt.

Für die Jahreszeit unüblich startet der Juli mit einem kräftigen Tiefdruckgebiet in die Hochsaison. Nach Angaben des spanischen Wetterdienstes AEMET kam es an den Küsten stellenweise zu Mini-Tsunamis, den sogenannten rissagues. Die größte Welle sei in Pollença registriert worden und habe bis zu 60 Zentimeter erreicht. Etwas kleiner, so die Meteorologen, seien die Phänomene in Alcúdia und Portocolom ausgefallen.

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Der Regen konzentrierte sich hingegen ausschließlich auf den zentralen Teil der Serra de Tramuntana. In Escorca fielen AEMET zufolge innerhalb von zehn Minuten 36,4 Liter Regen pro Quadratmeter, nach einer halben Stunden maßen die Klimaexperten 50 Liter. In Puerto de Sóller registrierten die Meteorologen 35 Liter in 20 Minuten.

Im Inselinneren hoffte man hingegen vergebens auf das dringend benötigte Nass vom Himmel. Die zuständige Wasserverwaltung verhängte am Montag daher Einschränkungen bei der Wasserversorgung in elf Gemeinden. Besonders vom Wassermangel betroffen seien Porreres, Algaida und Montuïri, so die Schwesterzeitung des MM.

Um Wasser zu sparen, dürfen Bewohner nunmehr nur noch maximal 150 Liter pro Tag verbrauchen. Überdies kündigten die Versorger an, den Druck im Leitungsnetz zu senken. Auslöser des Ausrufens der Vorwarnstufe sei, dass die Grundwasserdepots in den betroffenen Gemeinden weniger als zur Hälfte gefüllt seien, meldete die Zeitung.

Dadurch, so ein Sprecher der regionalen Wasserverwaltung, würden die Pumpen "deutlich stärker" beansprucht. Dies wiederum erhöhe die Gefahr, dass das elektrische Gerät Schaden erleide und ausfalle. "Dies würde bedeuten, dass alle Haushalte ohne Wasser blieben", so der Sprecher, der gleichzeitig an die Menschen appellierte, sorgsam mit Wasser aus der Leitung umzugehen.