TW
0

Am Mittwoch und Donnerstag steigt auf Mallorca die Regenwahrscheinlichkeit, die Meteorologen rechnen mit "Schlammregen". Dann könnten wieder Verandas, Autos, Fenster und Strandliegen mit einem dünnen Schmutzfilm übrzogen werden. Aber wie kommt es eigentlich zu diesem Phänomen?

Auch, wenn es ungewöhnlich klingt, ist es gar nicht so selten, dass durch bestimmte Wetterkonstellationen Staub aus der Sahara nach Mallorca gelangt. Sichtbar wird das durch getrübtes Licht am Himmel und feinen, rot-braunen Sandstaub, der sich auf Fenstern und Autos zeigt. Wenn dann noch der Saharastaub in der Luft auf Niederschlag trifft, fällt "Schlamm-" oder "Blutregen" vom Himmel.

Hohe Windgeschwindigkeiten transportieren dabei Sandpartikel aus der afrikanischen Wüste vom schnell in große Höhen und danach oft über weite Strecken. Hohe bis mittelhohe Wolkenfelder und südliche Winde sorgen dann dafür, dass Saharastaub bis aufsviele Hunderte Kilometer entfernte Mallorca gelangt. Dabei zirkulieren oft mehrere Millionen Tonnen Saharastaub durch die Atmosphäre über Nordafrika, den Nordatlantik und Europa.

Bei gewissen Wetterlagen wird der Staub innerhalb weniger Tage bis nach Europa gepustet – vor allem zwischen März und Juni sowie Oktober und November. Das passiert auf Mallorca durchaus zwischen fünf und 15 Mal im Jahr. Die meisten Saharastaub-Phänomene bleiben zwar unbemerkt. Liegt jedoch besonders viel Staub in der Luft, ist es selbst bei wolkenlosem Himmel ungewöhnlich dämmrig, der Himmel gelb, rot oder braun verfärbt, die Sonne trüb.

Dieses Wetterphänomen ist zwar vor allem im Süden von Europa bekannt, vor allem in Spanien und in Südfrankreich kommt Blutregen häufiger vor. Mitunter werden die Sahara-Staubpartikel aber auch weiter Richtung Norden getragen, Blutregen kommt hin und wieder auch in Deutschland vor.