Ein Flieger startet am Mittwoch vom Flughafen Palma de Mallorca. Die Sturmfolgen sind noch deutlich zu sehen. | F. Fernández

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Der Dienstag wird ganz sicher in die Geschichte der extremen Wetterphänomene auf Mallorca eingehen – und in den Köpfen jener verankert bleiben, die von den teilweise sintflutartigen Regenfällen betroffen waren, die den Flughafen von Palma und seine Umgebung heimgesucht haben. Viele Menschen saßen in Flugzeugen oder an ihrem Arbeitsplatz fest, andere waren von Flugverspätungen- oder annullierungen betroffen. María José Guerrero, Chefin des staatlichen spanischen Wetteramts Aemet auf den Balearen, warnt, dass "wir uns an extreme Phänomene gewöhnen müssen".

Die Frage aller Fragen aber lautet: Wie konnte es dazu kommen? Warum hat es ausgerechnet am Flughafen Palma so stark geregnet? Guerrero dazu: "Das ist alles in kürzester Zeit passiert. Wir haben kurz davor eine 'Wetter-Struktur' in der Bucht von Palma identifiziert, die sich zum Flughafen bewegte und dort zweieinhalb Stunden lang blieb", so Guerrero weiter.

María José Guerrero, Delegierte des staatlichen spanischen Wetteramts Aemet auf den Balearen.

"Normalerweise ziehen solche Fronten viel schneller vorüber. Dies war jedoch am Dienstag nicht der Fall, denn knapp über dem Boden herrschte eine Konvergenz der Winde aus Nordost und Südost. Diese Winde haben das Unwetter quasi 'eingeklemmt', sodass es über dem Flughafen verharrte und nur dort abregnete", erklärt die Expertin.

Dies wiederum habe dazu geführt, dass am Dienstag alle historischen Regenrekorde gebrochen wurden, seitdem es Wetteraufzeichnungen auf Mallorca gibt. Konkret hinterließen die von Stürmen begleiteten Schauer zwischen 13.40 und 16.10 Uhr 72 Liter Wasser pro Quadratmeter, wovon 43,8 Liter in nur einer Stunde und 9,6 Liter in zehn Minuten fielen. In zweieinhalb Stunden fiel also an einem sehr begrenzten Ort fünfmal so viel Regen wie normalerweise im gesamten Monat Juni (rund 14 Liter).