Nach dem Unglück am Ballermann hatten sich dort viele Schaulustige versammelt. | A. Sepúlveda

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Empörung auf Mallorca nach dem tragischen Gebäudeeinsturz mit vier Toten am Donnerstag. Wie die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" berichtet, sei es am Ort des Geschehens zu unglaublichen Szenen gekommen. Demnach hätten zahlreiche Passanten und Schaulustige lachend Fotos vor der Ruine des Gebäudes gemacht, in dem am Donnerstag vier Menschen – darunter zwei deutsche Frauen – gestorben waren.

"Was ist das, ein Mangel an Moral oder ein Mangel an Gehirnzellen? Mit diesem Satz postete eine Nutzerin auf X (ehemals Twitter) ein Foto, das zwei Frauen und einen Mann zeigt, die vor den Trümmern des "Medusa Beach Club" an der Playa de Palma posieren, wo es zu dem Unglück gekommen war. "Wenige Fotos erzeugen so viel Abscheu und Wut – ohne dass sie Tiere in Not oder verletzte Menschen zeigen – wie dieses. Es ist die Infamie des 21. Jahrhunderts", schreibt sie dazu.

"Diese Situation war aber nur eine von vielen, bei denen Touristen und Einheimische gleichermaßen beobachtet wurden, wie sie vor dem Trümmerfeld standen und die Szene fotografierten, Fotos oder Selfies von sich machten oder den Ort des Geschehens als eine Touristenattraktion betrachteten", schreibt "Ultima Hora".

Bei dem Einsturz des "Medusa Beach Clubs" am Donnerstag waren insgesamt vier Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei deutsche Urlauberinnen (20 und 30 Jahre alt), ein senegalesischer Türsteher, der in dem Lokal zu Abend aß, sowie eine spanische Kellnerin. Die Behörden prüfen derzeit, ob die zahlreichen Umbauarbeiten an dem Gebäude schuld an dem Unglück waren. TatsÄchlich hatten sich dort am Folgetag Hunderte Schaulustige versammelt.