Polizisten vor dem Hotel auf Mallorca, aus dem der Deutsche in den Tod stürzte. | A. Sepúlveda

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Nach dem tödlichen Balkonsturz eines deutschen Urlaubers auf Mallorca hat die Polizei jetzt ermitteln können, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Dem Bericht zufolge soll sich der 21-jährige Tourist gegen 3 Uhr nachts auf das Geländer des im dritten Stock befindlichen Balkons gesetzt und dort eingeschlafen sein. Dann habe er den Halt verloren und sei in die Tiefe gestürzt.

Der junge Mann, der im Hotel Sol de Mallorca untergebracht war, hatte nach seiner Ankunft auf der Insel nur einen Tag zuvor die ganze Nacht durchgefeiert. Ein tragischer Umstand, der sich wiederholt – denn der Deutsche ist bereits der zweite Tourist, der in dieser Saison kurz nach seinem Eintreffen auf Mallorca durch einen Balkonsturz gestorben ist. Am 7. Mai war ebenfalls ein Deutscher in Arenal zwölf Meter tief gestürzt und ums Leben gekommen.

Freunde des jetzt Verunglückten hatten sich an der Rezeption des Hotels gemeldet, nachdem sie den 21-Jährigen nicht mehr finden konnten. Sein Körper wurde anschließend in einem kleinen Sträßchen in El Arenal gefunden, das direkt unterhalb des hinteren Teils des Hotels verläuft. Als die Rettungskräfte eintrafen, konnten sie nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen.

Die Polizei durchsuchte anschließend sein Hotelzimmer und stieß auf dem Balkon auf einen kleinen Hocker, den der Deutsche offenbar vor das Geländer gestellt hatte, um sich dort bequem zum Rauchen hinzusetzen. Die Ermittler gehen deshalb davon aus, dass er in betrunkenem Zustand dabei eingeschlafen und in der Folge in die Tiefe gestürzt sein muss.

Auf der Insel kommt es seit Jahren immer wieder vor, dass Exzesstouristen vom Balkon fallen und sich schwer verletzen oder beim sogenannten "Balconing" tödlich verunglücken. Bei dem gefährlichen Vorhaben, bei dem die Urlauber von Balkon zu Balkon klettern, sind sie meist stark alkoholisiert oder stehen manchmal sogar unter Drogen.