In seiner Studie hob Rosby, der gegenwärtig als Berater des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez tätig ist, unter anderem hervor, dass einzeln vermietete Zimmer einen zunehmend höheren Anteil am Angebotsmarkt ausmachten. So seien am Stichtag der Erhebung 231 (25 Prozent) von insgesamt 869 Mietangeboten auf Zimmer entfallen, berichtete die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" über die Studie. Vom Gesamtangebot, so Rosby, müsse man zudem weitere 200 Anzeigen abziehen, weil diese klar in die Kategorie "Saisonvermietung" fielen: In diesen Fällen liege die monatliche Miete über 3.000 Euro und sei für eine Durchschnittsfamilie auf Mallorca unerschwinglich. Fazit: Unterm Strich machten Zimmer 40 Prozent des gesamten Mietangebots aus.
Wenn das Angebot knapp ist, gehen die Preise nach oben, dieser Grundregel der freien Marktwirtschaft entzieht sich auch Mallorca nicht. Im Durchschnitt, so ist der Studie zu entnehmen, kostet ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft in Palma 570 Euro. Damit müsse auf der Inselhauptstadt mehr Geld hingelegt werden als in der spanischen Hauptstadt Madrid (559 Euro). Immer noch ein Schnäppchen, wenn man auf die Auswüchse auf Mallorcas Nachbarinsel Ibiza schaut. Für die Partyinsel errechnete Rosby Zimmerpreise, die zwischen 1.085 Euro (Eivissa) und 1.849 Euro (Santa Eulària) liegen. Und: Mit 579 Euro lasse sich in zehn spanischen Provinzen die monatliche Hypothek einer ganzen Wohnung bedienen.
Den Gesetzgeber sieht Rosby auf diesen neuen Trend wenig vorbereitet. Mietbeihilfen für junge Menschen bis 35 Jahre gebe es zwar auf den Balearen, diese würden aber an Mietverträge für komplette Wohnungen gebunden sein. Auch drängte er die Politik zur Formulierung von mehr rechtlichen Garantien für Mieter von einzelnen Zimmern. Denn diese würden gegenwärtig im Zweifelsfalle gegen ihre (Unter-)Vermieter zumeist den Kürzeren ziehen.
1 Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Ja die Mieten sind höher als in Madrid, aber dafür sind die Löhne auf der Insel auch höher, die Preise für ein Abendessen auch, Deshalb kommen viele vom Festland als Saisonarbeiter auf die Insel um in 5-6 Monaten möglichst viel zu verdienen , deutlich mehr als auf dem Festland, da muss man sich dann auch reduzieren und vielleicht ein Zimmer teilen.