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Palmas Oberbürgermeister Jaime Martínez von der konservativen Volkspartei PP will den Sauf- und Exzesstourismus am sogenannten "Ballermann" ein für allemal beenden. Das versprach der 53-Jährige, der die Hauptstadt von Mallorca seit knapp einem Jahr regiert, an diesem Dienstag im Rahmen der Eröffnung der Tourismusmesse ITB in Berlin.

Ein umfangreicher Aktionsplan mit dem Titel "Schwamm drüber und Neustart" soll dazu führen, dass es bald keine Alkoholexzesse deutscher Urlauber an der Playa de Palma mehr gibt. Einheimische nimmt Martínez von den Regelungen bewusst nicht aus. "Egal wer die Playa de Palma besucht, und egal ob Mallorquiner oder Urlauber, muss sich an die Regeln halten."

Will dem exzessiven Treiben am "Ballermann" ein Ende setzen. Palmas OB Jaime Martínez (PP).

Herzstück des Aktionsplans wird laut Martínez eine neue städtische Verordnung, die unter anderem hohe Strafen für Saufgelage, Vandalismus und Fehlverhalten im öffentlichen Raum vorsieht. Im härtesten Fall sollen Störer mit 3000 Euro zur Kasse gebeten werden. Martínez verlieh seinen Aussagen Nachdruck, indem er sagte: "Das ist keine Absichtserklärung, wir werden das umsetzen."

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Und für diese Umsetzung zuständig sein soll die Polizei. Die Stadt verspricht deshalb, in Zukunft noch enger mit der spanischen Nationalpolizei und mit internationalen Behörden wie der Bundespolizei zusammenzuarbeiten. In der kommenden Woche stünden entsprechende Gespräche an. Die Lokalpolizei von Palma selbst will Martínez in den kommenden drei Jahren von derzeit 800 auf dann bis zu 1100 Beamte aufstocken. Kurzfristig seien bereits 55 neue Stellen ausgeschrieben worden. "Es wird im Sommer mehr Polizeipräsenz an der Playa de Palma geben", so Martínez auf MM-Nachfrage.

"Es geht darum, aus der Playa de Palma ein nachhaltiges und familienfreundliche Ganzjahresziel zu machen", so der Alkalde. Lobende Worte fand er für die Hoteliers der Gegend. Sie hätten die Urlaubermeile schon jetzt mit einer Gesamtinvestition von 400 Millionen Euro deutlich aufgewertet. So gebe es dort mittlerweile sieben Fünf-Sterne-Hotels.

"Vor diesem Hintergrund kann es nicht sein, dass die öffentliche Hand nicht mitzieht. Wir werden den öffentlichen Raum an der Playa de Palma aufwerten und 15 Millionen Euro dafür in die Hand nehmen", so Martínez. Auch die spanische Zentralregierung in Madrid forderte Martínez auf, mehr Geld für Urlauberzonen wie die Playa zur Verfügung zu stellen.