Marratxís Müllentsorgung kommt den Haushalten sprichwörtlich entgegen: Abfälle und Wertstoffe werden künftig vor der Haustür abgeholt. | A. M.

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Die Gemeinde Marratxí stellt sein bisheriges Konzept der Müllentsorgung völlig auf den Kopf. Wie aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" hervorgeht, können sich die Haushalte in Zukunft ihres Abfalls und ihrer Wertstoffe entledigen, ohne das Haus zu verlassen. Welches Unternehmen die Idee umsetzen soll, darüber soll eine öffentliche Ausschreibung entscheiden. Das Budget der Kommune liegt der Zeitung zufolge bei 21,7 Millionen Euro. Im Zuge des acht Jahre geltenden Vertrages soll die Müllentsorgung ferner mit dem Bereich Straßenreinigung zusammengelegt werden.

Nach Darstellung von Bürgermeister Jaume Llompart soll die neu strukturierte Entsorgung von Wertstoffen, passend porta a porta (von Tür zu Tür) genannt, noch vor dem Sommer schrittweise eingeführt werden. Den Anfang machten neben dem Industriegebiet die neun Wohngebiete Ca Domingo, Pòrtol, Pòrtol Nou, Sa Cabaneta, Sa Comuna, Sa Viña de Son Verí, Sant Marçal, Son Caulelles und Son Veneno III Fase. Im Anschluss, so der Plan der Gemeinde, soll das neue Konzept innerhalb von 30 Monaten auf nahezu alle Ortsteile ausgeweitet werden.

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Aufgabe des Unternehmens, das letztlich den Zuschlag erhält, wird unter anderem sein, für die zahlreichen Ortsteile und Wohngebiete Marratxís einen Abholplan zu erstellen. In diesem, so die Zeitung, sollen Bürger darüber aufgeklärt werden, welcher Wertstoff an welchem Tag und in welchem Zeitfenster vor die Tür zu stellen sei. Die Haushalte Marratxís sollten sich darauf einstellen, an fünf Tagen der Woche Abschied von ihren Abfällen zu nehmen. Getrennt abgeholt werden laut Bürgermeister Llompart Altpapier, Leichtverpackungen, Altglas, Hausmüll und organische Abfälle. Sollte ein Abholtag verpasst werden, könnten die Haushalte ihre Abfälle in einem Wertstoffhof (Sa Deixalleria) abliefern.

Für den Großteil der fast 2.000 Müllcontainer, die gegenwärtig über das gesamte Gemeindegebiet verstreut sind, bedeutet die Umstellung des Entsorgungskonzepts das Aus. Zeitungsangaben zufolge sollen nur jene bestehen bleiben, wo das neue Konzept keine Anwendung finde. In diesen zumeist entlegenen Wohngebieten obliege es den Haushalten, ihre Abfälle und Wertstoffe eigenständig an einem Sammelpunkt (punto limpio) anzuliefern.

Mit dem neuen Konzept will Marratxí verlorenen Boden gutmachen. "Wir gehören zu den Gemeinden Mallorcas, die am wenigsten recycelt", gab Llompart am Dienstag kleinlaut zu Protokoll. Daher freue er sich umso mehr, diesen "ambitionierten Plan" vorstellen zu dürfen. "Wir sind fest entschlossen, diesen Trend umzukehren."