Sorge bereitet den spanischen Politikern vor allem der rasante Anstieg tödlicher Unfälle bei Motorradfahrern. | Guardia Civil

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Jeder zweite Verkehrstote, der im vergangenen Jahr auf den Balearen am Steuer ums Leben kam, war mit einem motorisierten Zweirad unterwegs. Das geht aus einer Statistik der spanischen Straßenverkehrsbehörde DGT (Dirección General de Tráfico) hervor, auf die sich die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" am Montag bezog. Demnach verunglückten auf Mallorcas Straßen 14 Motorradfahrer tödlich, auf Ibiza vier, auf Formentera zwei und auf Menora einer.

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Dem Bericht zufolge blicken die Balearen auf ein schwarzes Jahr zurück. Bei 51 tödlichen Verkehrsunfällen starben insgesamt 54 Menschen, die Mehrheit davon auf Überlandstraßen. In keiner anderen Region Spaniens stieg die Zahl der Unfälle mit tödlichem Ausgang im Vergleich zum Vorjahr stärker an als auf Mallorca und Co. Nach Zahlen der DGT war der Anstieg tödlicher Motorradunfälle jedoch landesweit zu beobachten. In ganz Spanien kamen demnach 2023 299 Menschen ums Leben (2022: 254).

Spaniens Innenminister Fernando Grande Marlaska (Sozialdemokraten PSOE) reagierte nach Bekanntwerden der Unfallstatistik prompt. Noch für dieses Jahr kündigte er eine Verschärfung der Regeln für jene Motorradfahrer an, die mit ihrem B-Führerschein (Auto) automatisch ein Zweirad bis 125 Kubikzentimeter steuern dürfen. Für diese soll der Zeitung zufolge in Zukunft ein zusätzlicher Kurs obligatorisch sein. Zudem denke der Gesetzgeber darüber nach, für Motorradfahrer bei Überlandfahrten eine Integralhelm- und Handschuhpflicht einzuführen.