Dem Vernehmen nach soll unter anderem in Stein gemeißelt werden, dass zwischen Bestellung und Nutzung eines Uber-Fahrzeugs mindestens eine halbe Stunde zu vergehen hat. Die Fahrerverbände hatten nach eigenen Angaben Detektive beauftragt und unter anderem festgestellt, dass sich Chauffeure des neu auf der Insel aktiven Privatunternehmens nicht daran halten. Im neuen Gesetz soll den Taxifahrern, die für eine Lizenz fürstliche Beträge zwischen 210.000 und 240.000 Euro berappen müssen, ferner erlaubt werden, Fahrgäste auch jenseits ihrer Gemeinde aufzunehmen.
Noch ist es so, dass beispielsweise einer der etwa 1200 Taxifahrer aus Palma seine Gäste zwar außerhalb der Stadt absetzen kann, dort aber niemanden in sein Auto einsteigen lassen darf. Verlangt wurde auch, dass sogenannte VTC-Lizenzen (Fahrerlizenzen für Autos mit Chauffeur) balearenweit vereinheitlicht werden müssten. Auf der Nachbarinsel Ibiza ist es nach Angaben der „taxistas” erheblich leichter als auf Mallorca, seine behördliche Erlaubnis zu ergattern, um dann auch auf den anderen Inseln Dienst zu tun. Um ihrer Forderung nach einem Gesetz Nachdruck zu verleihen, hatten die Fahrerverbände am 12. Dezember Hunderte protestierende „taxistas” vor das Parlament geschickt.
Die weithin sichtbaren und darüber hinaus durchaus edlen Uber-Fahrzeuge sind seit Anfang Juni auf der Insel unterwegs. Zwischen Mitarbeitern jenes weltweit tätigen Unternehmens und Taxifahrern kam es seitdem immer wieder zu teils tätlichen Auseinandersetzungen. Den „taxistas” stößt besonders auf, dass einige Uber-Chauffeure Fahrgäste offenbar an Taxi-ständen zusteigen lassen, was in der Branche fast als Todsünde gilt.
Ungeachtet aller Streitereien ist klar, dass die neue Konkurrenz potenziellen Fahrgästen entgegenkommt. Denn vor allem in der Hochsaison ist es besonders in Palma traditionell schwierig, ein Taxi zu bekommen. An Taxiständen wie an der Plaça d’Espanya bilden sich dann mitunter lange Schlangen. Auch am Flughafen sind die Wartezeiten in der Urlaubssaison manchmal lang. Außerdem kommt es vor, dass Mitarbeiter von Taxiunternehmen überhaupt nicht ans Telefon gehen, wenn man sie anruft, was bei vielen Touristen, aber auch Hoteliers regelmäßig für große Verärgerung sorgt. Ist man in Bedrängnis, bietet sich die Uber-Alternative an, die obendrein in den vergangenen Monaten immer preisgünstiger geworden ist.
Um der Unzufriedenheit über die Lage in der Inselhauptstadt den Wind aus den Segeln zu nehmen und für Entspannung in der Silvesternacht zu sorgen, hatte sich die Stadt Palma bereits im Oktober bewegt und 220 zusätzliche Taxis bewilligt.
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