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Im bei Deutschen sehr beliebten Ferienort Cala Rajada im Osten von Mallorca ist der wohl größte Schandfleck entfernt worden. Ein hässlicher Rohbau, der dort jahrelang die Menschen geärgert hatte, wurde an den vergangenen Tagen dem Erdboden gleichgemacht. Auf dem Gelände hatte bis zum Jahr 2010 ein Hotel namens Tucán gestanden.

Dieses wurde abgerissen und durch den Beton-Artefakt ersetzt. In dem Rohbau, der zeitweise dem Hotelkonzern Saint Michel gehörte, sollten Luxuswohnungen entstehen. Doch bei den Bauarbeiten wurden gesetzliche Vorschriften ignoriert, sodass ein Stopp angeordnet werden musste.

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Die Gemeinde kaufte das Grundstück im Jahr 2022 nach längeren Verhandlungen für 2,1 Millionen Euro. Ursprünglich hatten die Besitzer vier Millionen Euro verlangt. Ein ähnlicher Vorgang war bereits Jahrzehnte vorher in Cala Rajada vonstatten gegangen: Wo früher das Hotel Castellet stand – das erste Hotel überhaupt in dem entlegenen Ort – entstand ein Platz, den es heute noch gibt.

Früher hatte Cala Rajada vor allem Aussteiger und Intellektuelle auch aus Mitteleuropa magnetisch angezogen. Dazu gehörten der deutsche Nazi-Gegner Heinz Kraschutzki und der Österreicher Franz Blei. Jetzt war in Cala Rajada die Uferpromenade und ein Weg zur kleinen Cala Gat runderneuert worden. Der Weg war zur Jahreswende 2019/2020 von einem ungewöhnlich starken Wintersturm teilweise zerstört worden, die Promenade mit den zahlreichen Restaurantterrassen war in die Jahre gekommen.