Der Unternehmer muss sich wegen Arbeitsausbeutung jetzt vor Gericht verantworten. | CNP

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In Calvià, im Südwesten von Mallorca, hat die Nationalpolizei einen Unternehmer festgenommen, der seinen Mitarbeitern einen Stundenlohn von etwa einen Euro gezahlt haben soll. Der Mann beschäftigte Angestellte auf der Baustelle, die 50 Stunden pro Woche arbeiteten und insgesamt nicht mehr als 250 Euro im Monat ausgezahlt bekamen. Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen Mann rumänischer Herkunft, der seine Mitarbeiter mit lukrativen Jobangeboten auf die Insel gelockt hatte.

Der Unternehmer versprach seinen Arbeitnehmern gute Arbeitsbedingungen, überdurchschnittlich hohe Löhne und sogar einer Aufenthaltsgenehmigung. Bei der Einreise nach Spanien sollten sich die rumänischen Bauarbeiter zudem als Touristen ausgeben, um keine Schwierigkeiten zu bekommen. Nach der Ankunft auf der Baleareninsel wurden die Arbeiter auf privaten Baustellen und bei der Renovierung von Hoteleinrichtungen rund um Manacor eingesetzt.

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Zudem überzeugte der rumänische Unternehmer seine Mitarbeiter an einer Demonstration vor einem Hotel teilzunehmen, um Zahlungen von der Geschäftsführung einzufordern. Nur so könne er die vollen Gehälter auszahlen, versprach er den Mitarbeitern. Für die vermeintliche Kundgebung stattete er die Bauarbeiter zudem mit T-Shirts und Schildern aus.

Bislang konnten sechs betroffene Mitarbeiter, die von der Arbeitsausbeutung betroffen wurden, ausfindig gemacht und verhört werden. Derzeit untersucht die Nationalpolizei, ob noch weitere Personen betroffen sind. Gegen den Verdächtigen Rumänen lag bereits ein internationaler Haftbefehl vor.