Das Bodenabfertigungspersonal an Spaniens Flughäfen droht mit tagelangem Streik zu Dezemberbeginn. | R. L.

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Die spanische Großgewerkschaft UGT hat für ihre Mitglieder unter dem Bodenabfertigungspersonal am Flughafen Palma einen Streik zu Dezemberbeginn angekündigt. Wie aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" vom Montagabend hervorgeht, reagiert die Gewerkschaft damit auf die umstrittene Konzessionsvergabe für den Handling-Service. Der spanische Airportverwalter AENA hatte im Oktober den Handling-Service den beiden Unternehmen Avia Partner und Swissport übertragen. Diese sollen Medienberichten zufolge zu Beginn des Jahres 2024 die beiden bisherigen Unternehmen Iberia und Acciona ablösen. Der Wechsel, so die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung, führe unter der Belegschaft zu "Ungewissheiten im Zusammenhang mit der Einhaltung von Tarifverträgen".

Die UGT wirft in der Mitteilung der Flughafenverwaltung AENA unter anderem vor, in den Ausschreibungsbedingungen verpasst zu haben, Sanktionsmechanismen im Fall von Verstößen zu verankern. In diesem Zusammenhang verwies die Gewerkschaft auf "zahlreiche Tarifvertragsverstöße seitens aller Handling-Unternehmen" in den zurückliegenden sieben Jahren. Die Folge seien zahlreiche rechtliche Auseinandersetzungen, Tarifstreits und Streiks gewesen. Von AENA erwarte die Gewerkschaft eine stärkere soziale Verantwortung beim Aufsetzen der Ausschreibungsbedingungen, so die Zeitung.

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An welchen Tagen das Bodenabfertigungspersonal in Palma und allen anderen Flughäfen in Spanien die Arbeit niederlegen wird, geht aus der Streikankündigung nicht hervor. In der Pressemitteilung, so das Blatt, sei lediglich von einem Zeitraum von 4. bis 10. Dezember die Rede. Allerdings soll der Streik so lange andauern, bis "die Beteiligten sich ihrer Verantwortung bewusst werden".

Zum Hintergrund: Gemäß dem Konzessionsabkommen müssen die Abfertigungsdienste zwar die rund tausend Beschäftigten auf den Balearen übernehmen. Unter den Arbeitnehmern wächst dennoch die Sorge, dass sich ihre Arbeitsbedingungen verschlechtern könnten. Ein Tarifvertrag zwischen den Gewerkschaften und den bisherigen Handling-Unternehmen Iberia und Acciona war erst vor einem Jahr unterzeichnet worden.