Eine Sturzregenwelle verwüstete am 9. Oktober 2018 innerhalb weniger Stunden die Ortschaft Sant Llorenc. 13 Menschen kamen dabei ums Leben | ALEJANDRO SEPULVEDA

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Fünf Jahre nach der großen Flutkatastrophe im Nordosten Mallorcas, bei der 13 Menschen ums Leben kamen, sind noch immer keine größeren Maßnahmen ergriffen worden, um eine erneute Überschwemmung ähnlichen Ausmaßes zu verhindern. Damals, am 9. Oktober 2018, fielen unter anderem in der Ortschaft Sant Llorenç in weniger als zwei Stunden rund 240 Liter Wasser pro Quadratmeter auf die Erde. Der Sturzregen überflutete Häuser und Straßen, riss Mauern, Autos und Brücken mit sich, und hinterließ ein Bild der totalen Verwüstung.

Einige Monate nach dem Unglück erarbeitete die Gemeindeverwaltung von Sant Llorenç einen Maßnahmenplan, um an den neuralgischen Punkten des Dorfes Bauvorhaben vorzunehmen, um bei zukünftigen sturzflutartigen Unwetterkatastrophen keine größeren Schäden für Mensch, Tier und Gebäude zu erleiden. Dieser Fünf-Punkte-Plan wurde anschließend sowohl Mallorcas Inselrat als auch der balearischen Landesregierung vorgelegt, um die notwendigen finanziellen Mittel für die Realisierung der Maßnahmen bereitstellen zu können. Doch bisher wurde keines der Projekte umgesetzt, beziehungsweise fertiggestellt.

In der von der Gemeindeverwaltung erarbeiteten Studie wurden fünf wichtige "dringende und wesentliche" Projekte festgelegt, um eine Situation wie 2018 zu vermeiden: die Verbreiterung der vier Brücken in der Gemeinde sowie die Änderung des Verlaufes der Umgehungsstraße Ma-15. Sowohl die Brücken als auch Teile der Umgehungsstraße liegen auf beziehungsweise über sogenannten "Torrentes", auf Deutsch Trockenbachläufen, die nur bei Starkregen als solche zu erkennen sind, sich dann aber in reißende Wildbäche verwandeln können.

"Derzeit ist keines dieser Projekte abgeschlossen", beklagte der Bürgermeister Jaume Soler vor ein paar Tagen. Die meisten dieser Maßnahmen fallen in die Zuständigkeit von Mallorcas Inselrat "Unsere Sturzbäche sehen heute noch genauso aus wie vor fünf Jahren, ohne dass direkt etwas dagegen unternommen wurde. Eine Situation, die uns angesichts der bevorstehenden Herbststürme zweifellos Sorgen bereitet", so Soler.