Einer der mutmaßlichen Täter wird abgeführt. | Ultima Hora

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Über die fünf Männer, die im Hotel Occidental an der Playa de Palma auf Mallorca eine Frau vergewaltigt haben sollen und deswegen seit Tagen in U-Haft sitzt, sind neue Details bekanntgeworden. Die Zeitung "Lüdenscheider Nachrichten" meldete, dass sich die aus dieser Stadt stammenden Verdächtigen bereits seit Kindertagen kennen würden. Die mittlerweile 21- bis 23-Jährigen seien teilweise verwandt und zum Teil gemeinsam zur Schule gegangen.

Mittlerweile sind demnach einige von ihnen berufs- oder studienbedingt weggezogen, würden aber weiterhin in der Region leben. Die Verbundenheit zu Lüdenscheid sei nach wie vor gegeben. Aus dem Umfeld will die Zeitung erfahren haben, dass die Freunde schon in der Vergangenheit gemeinsam auf Mallorca Urlaub gemacht haben. Bei ihnen handele es sich um deutsche Staatsangehörige, sie haben demnach verschiedenen Migrationshintergrund. Alle gelten als voll integriert, keiner von ihnen sei vorbestraft. Offiziell bestätigt sind diese Informationen jedoch nicht.

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Unterdessen wurde bekannt, dass die Männer im Gefängnis von Palma am Sonntag von Familienmitgliedern besucht wurden. Nur einmal pro Woche ist dies Medienberichten zufolge möglich. Mit zwei Taxen fuhr die Gruppe am Sonntagnachmittag am "Centro Penitenciario de Mallorca", dem großen Gefängniskomplex direkt an der Ringautobahn von Palma, vor. Mit dabei hatten sie Reisetaschen und Rücksäcke. Was sie den jungen Männern hinter Gittern mitbrachten, blieb indes ihr Geheimnis. Keiner aus der Gruppe wollte sich äußern.

Derweil befassen sich auch deutsche Behörden mit der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung. Auf Nachfrage der dpa erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hagen: „Wir werden ein Ermittlungsverfahren einleiten.“ Dazu sei Kontakt zu den spanischen Behörden aufgenommen worden. Oberstaatsanwalt Gerhard Pauli wurde in unterschiedlichen deutschen Medien mit den Worten zitiert, es bestehe eine Verpflichtung zu Ermittlungen, wenn Deutsche im Ausland mutmaßlich eine Straftat begangen haben. Ein mögliches Verfahren könnte dann auch in Hagen stattfinden: "Wenn die spanischen Behörden das Verfahren abtreten würden."