Der Anlass an der Gemarkungsgrenze zwischen S’Arenal de Palma und S’Arenal de Llucmajor: Eine über der Wasseroberfläche weithin sichtbare Rückenflosse, wie man sie aus einschlägigen Horrorfilmen kennt. „Da ist ein Hai, ein Hai“, riefen nicht wenige Badegäste. Andere hielten dagegen: „Nein, das ist ein Delfin“.
Kalt ließ die Entdeckung vom Freitagmorgen niemanden. Nahezu jeder rannte aus dem Wasser, während anderen an Land die Handykameras zückten und die rätselhafte Bewegung des Objekts festhielten. Dieses näherte sich zuckend und tänzelnd dem Ufer, um dann nach mehreren Minuten wieder in Richtung offene See abzutauchen.
Vereinzelte Beobachter vermuteten hinter dem Vorfall den Schabernack eines Scherzboldes, von einem möglicherweise ferngelenkten Objekt wurde gemunkelt. Die Mutmaßungen überschlugen sich, ohne dass sich letztlich eine alles klärende Gewissheit einstellen konnte.
Sollte es doch ein Hai gewesen sein? Obwohl der Sommer erst seit einer Woche und die Strandsaison erst seit einem Monat angelaufen sind, wurden in dieser kurzen Zeit bereits mindestens zwei Haie in den Gewässern vor Mallorca gesichtet. Am 17. Juni waren Fischer in aller Ruhe am Cap de Formentor entlang gesegelt, als sie einen großen Fisch sahen, der sich ihrem Boot immer weiter näherte. In diesem Fall bestätigte sich, dass es sich um einen Grauhai mit sechs Kiemen handelte. Das Tier zählt zur Familie der Hexanchidae. Die Art gilt als harmlos und greift nicht an. Diese Haie halten sich normalerweise auf dem Meeresgrund auf und kommen nicht an die Oberfläche.
Ende Mai war zudem ein zwei Meter langer Hai, dem der Schwanz fehlt, tot in den Gewässern von Sa Calobra auf Mallorca entdeckt worden. Das Tier wurde in der Nähe der Anlegestelle entdeckt, an der Touristen, die diese Gegend besuchen, per Schiff an Land gelangen. Sa Calobra ist ein beliebter Ausflugsort im Tramuntana-Gebirge, der von Port de Sóller aus mit Booten angesteuert werden kann.
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