Der Rabe schaffte immerhin ein paar Meter.

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Das Raben-Ritual im Mallorca-Dorf Mancor de la Vall ist von Sorgen über den Gesundheitszustand des Vogels überschattet gewesen. Wie in jedem Januar an Sant Antoni sollte "Jeroni", wie das aktuelle Tier heißt, vom Kirchturm mit einem Stück Brot im Schnabel in einen Höhleneingang mit Figuren des heiligen Antonius und des heiligen Paulus fliegen. Laut der Bibel wurden diese in der Wüste von einem Raben vor dem Verhungern gerettet.

Nach einem Bericht der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" vom Montag war "Jeroni" am Sonntag zu schwach, um von der Kirchturmspitze zu kommen. Immerhin schaffte er es aber, den kurzen Flug von der Kirchentreppe in Angriff zu nehmen. Bereits an den Vortagen hatte der Nachfolger des vor Jahren verstorbenen Raben "Rasputin" wenig gefressen, weswegen man sein baldiges Ableben nicht mehr ausschließt.

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"Rasputin" hatte jahrzehntelang das Geschehen bestimmt. Er gehörte wie auch nunmehr "Jeroni" zum Inventar des am Tramuntana-Hang gelegenen Dorfes. Nach dem rituellen Flug wurden vom Pfarrer Tiere gesegnet, Kutschen machten einige Runden durch den malerischen Weiler. Der Rabe kam wieder in die Obhut seines Betreuers.

Auf Mallorca wird bis Ende der Woche in vielen Dörfern und Städten gefeiert. Vielerorts werden Feuerläufe, sogenannte "Correfocs", organisiert, mit Teufelsmasken versehene "Dimonis" bewegen sich meist in der Dunkelheit durch die Straßen. Palma steht ganz im Zeichen der Feierlichkeiten zu Ehren des Stadtheiligen Sant Sebastià.